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Raser machen sich in Corona-Zeiten unbeliebt

Raser machen sich in Corona-Zeiten unbeliebt

Raser machen sich in Corona-Zeiten unbeliebt

cvt
Apenrade/Aabenraa
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Die Anzahl der sogenannten „Wahnsinnsfahrer“ hat sich seit Beginn der Corona-Maßnahmen vervierfacht. Foto: Rådet for Sikker Trafik

Mehr Platz auf den Straßen heißt für einige: freie Fahrt bei Vollgas. Doch damit machen sie sich nicht nur bei der Polizei unbeliebt: Die meisten Mitbürger halten zu schnelles Fahren für inakzeptabel. Experten sagen, weshalb das wichtig ist.

Nicht nur in Dänemark verführen die derzeit ungewohnt leeren Straßen Autofahrer dazu, die Vernunft zu Hause zu lassen. Auch zum Beispiel aus den USA wird das berichtet. In einigen Städten wurden dort zuletzt mehr Geschwindigkeitsübertretungen und schwere Unfälle festgestellt als gewöhnlich – wobei zugleich die Anzahl der Verkehrsteilnehmer drastisch gesunken ist. Auch aus Deutschland werden teils kuriose Geschwindigkeitsüberschreitungen gemeldet.

Die dänische Reichspolizei berichtet ihrerseits sogar davon, dass sich die Zahl der Geblitzten seit Beginn der Corona-Maßnahmen verdoppelt habe. Die Zahl der „Wahnsinnsfahrer“, die also besonders viel (100 Prozent) zu schnell fahren, habe sich sogar vervierfacht.

„Zu schnelles Fahren ist einer der größten Killer im Verkehr, und ganz egal, ob es viel Platz auf den Straßen gibt oder nicht, die Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten weiter“, sagt der Geschäftsführer des dänischen Verkehrssicherheitsrates, Rådet for Sikker Trafik, Mogens Kjærgaard Møller.

Bürger akzeptieren Raser nicht

Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Rates zeigt, dass den meisten Menschen diejenigen, die sich nicht an die Regeln halten, ein Dorn im Auge sind. Acht von zehn Befragten (81,4 Prozent) halten es für „sehr inakzeptabel“ oder „inakzeptabel“, mehr als 30 Prozent zu schnell zu fahren.

Doch immerhin 7,4 Prozent der Befragten gaben an, es „sehr akzeptabel“ oder „akzeptabel“ zu finden.

Mogens Kjærgaard Møller kann das nicht nachvollziehen. „Überhöhte Geschwindigkeit steigert das Unfallrisiko, und es sorgt für Unsicherheit im Verkehr, wenn einige Autofahrer zu schnell fahren“, schreibt er in einer Pressemitteilung.

Gerade in Corona-Zeiten sei dies alles andere als vernünftig, denn „es kann auch bedeuten, dass man das Gesundheitssystem, das ohnehin schon unter Druck steht, unnötig zusätzlich belastet“.

Wie ein Sturz aus dem 12. Stockwerk

Um zu zeigen, welch gewaltige Kräfte wirken, wenn man zu schnell fährt, hat der Verkehrssicherheitsrat einen Film veröffentlicht. Darin ist zu sehen, was es für einen Frontalaufprall bedeutet, wenn man statt der erlaubten 80 auf der Landstraße mit 90 km/h unterwegs ist.

 

Vielleicht finden es einige nicht sonderlich riskant, zu schnell zu fahren, mutmaßt Møller. „Mit diesem Film wollen wir zeigen, dass es gute Gründe gibt, die Geschwindigkeitsgrenzen einzuhalten“, sagt er.

 

 

 

 

 

 

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