Verwirrung um Regeln an der Grenze

Nachdem sich Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange darüber beschwert hatte, dass Dänemark ukrainische Frauen mit Kindern abweise, die keinen biometrischen Pass haben, haben wir nachgefragt – und erfahren, dass die dänische Polizei dieser Darstellung widerspricht. Wie unser Kopenhagen-Korrespondent Walter Turnowsky berichtet, heißt es von offizieller Seite, dass auch Familien ins Land gelassen werden, die nach Schweden oder Norwegen weiterreisen wollen. Tatsache ist nach Angaben der Stadt Flensburg, dass sie sich um zahlreiche abgewiesene Familien kümmern muss. Die Verwirrung ist groß. Und das neue Sondergesetz wird sie auch nicht beenden, wie der Kollege weiß.

SønderjyskE blickt nach Deutschland

Eine etwas erfreulichere deutsch-dänische Geschichte soll ab sofort in Hadersleben geschrieben werden. Der dort ansässige Fußball-Erstligist SønderjyskE will in Zukunft verstärkt auf Talente aus Deutschland setzen. „Wir haben ein deutsches Gymnasium in Apenrade und eine deutsche Schule hier in Hadersleben. Ich bin mir sicher, dass Talente aus Deutschland bei uns gut aufgehoben sein würden“, sagt Søren Davidsen, Vorstandsvorsitzender von SønderjyskE Fodbold zu unserem Sportredakteur Jens Kragh Iversen. Die deutsche Minderheit als Wucherpfund im Profifußball!

 E-Ladestation in Hoptrup

Unweit Haderslebens liegt Hoptrup, wo vielleicht in Zukunft der eine oder andere deutsche Nachwuchskicker auch mal durchradeln wird. Vorbei am Spar-Markt, der ausgebaut wird, wie Ute Levisen berichtet. Augenmerk beim Dorfladen soll vor allem auf ein erweitertes Sortiment an gesunden Lebensmitteln gelegt werden, erfährt sie. Ein Zwischenstopp würde sich also auch für Kicker aus dem Profi-Team lohnen, zumal dort in Zukunft sogar Ladestationen für Elektro-Autos aufgestellt werden sollen.

Kanonenschläge am Flüchtlingscenter

Was eine Gruppe junger Männer zwischen 15 und 20 Jahren in Bau angestellt hat, ist derweil geradezu schändlich: Sie haben Kanonenschläge in unmittelbarer Nähe des Centers explodieren lassen, wo sich Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine registrieren lassen. Die Polizei ruft nun Eltern dazu auf, ihren Kindern zu erklären, dass sie sich rücksichtsvoll verhalten sollten, berichtet Kjeld Thomsen.

Dass die versäumte Erziehung bei Jungen in dem Alter noch nachzuholen ist, können wir nur hoffen. Was in Zukunft helfen soll, um solche Taten zu verhindern, ist ein geplantes Gesetz, das es in Dänemark allen Menschen, die 2010 oder später geboren wurden, grundsätzlich verbietet, Alkohol oder Zigaretten zu kaufen. Ein radikaler Schritt, über den Kerrin Jens berichtet.

Viel alkoholfreien Genuss beim Lesen wünscht
 
Cornelius von Tiedemann,
stellvertretender Chefredakteur