Verkehrswege verbessern

Asphalt auf Wege – wenn es zu sehr staubt

Asphalt auf Wege – wenn es zu sehr staubt

Asphalt auf Wege – wenn es zu sehr staubt

Tondern/Tønder
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Auf dem Stampemøllevej scheint es einigen Autofahrerinnen und Autofahrern gerade zu Freude zu bereiten, mit ihren Fahrzeugen einmal so richtig für Staubwolken zu sorgen, was für Wanderinnen und Wanderer oder Radelnde gar nicht lustig ist. Foto: Volker Heesch

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Das Tonderner Kommunalparlament stellt 500.000 Kronen für feste Fahrbahnen auf rund 1,5 Kilometern kommunalen Wegstrecken mit Kiesbelag zur Verfügung. Auf einigen Wegen und Fahrradrouten sind auch zu schnell fahrende Autos Ursache von Schlaglöchern und Staubwolken.

Ohne lange Debatte hat das Tonderner Kommunalparlament auf seiner jüngsten Sitzung der Bewilligung von 500.000 Kronen zur Asphaltierung von rund 1,5 Kilometern kommunalen Wegstrecken zugestimmt. Der Vorsitzende des Ausschusses für Technik und Umwelt, Poul Erik Kjær (Venstre), hatte zur Beschlussvorlage erläutert, dass es sich um Abschnitte unter anderem auf Röm (Rømø), in Bredebro und Abterp handelt, an denen Anwohnerinnen und Anwohner besonders unter Staubentwicklung durch vorbeifahrende Fahrzeuge leiden.

Viele Asphaltierungswünsche 

„Der Verwaltung werden laufend Wünsche von Bürgerinnen und Bürgern vorgetragen, die von der Kommune eine Asphaltierung der Wege fordern, an denen ihre Häuser liegen, die unter Staubbelastung leiden“, so Kjær.

In der Kommune Tondern gibt es noch zahlreiche Verbindungswege, auf denen wie zwischen Emmerleff und Jerpstedt mehrere Kilometer ohne Asphaltdecke benutzt werden müssen. An der Übergangsstelle zeigen Schlaglöcher, dass oft zu schnell auf dem Sandweg gefahren wird, was zu Staubwolken und Belästigungen der Anwohnerschaft führt. Tempobegrenzungen statt Asphaltierungskosten wären Alternativen. Foto: Volker Heesch

„Wir haben in unserer Kommune allerdings rund 220 Kilometer unbefestigte Wege höherer Kategorie ohne Asphalt“, fügte Poul Erik Kjær hinzu und erinnerte daran, dass erst seit einigen Jahren wieder Beträge zur Befestigung solcher Wegstrecken bereitgestellt werden, die auch durch schwere landwirtschaftliche Fahrzeuge immer wieder ramponiert werden. Vor diesem Hintergrund könnten nur Wege asphaltiert werden, an denen die Staubbelastung besonders hoch sei.

Die Strecke Emmerleff-Jerpstedt wird von vielen Radtouristinnen und -touristen genutzt, die über die deutsch-dänische Grenze unterwegs sind, um entlang der nordschleswigschen und westjütischen Küste zu radeln. Die Bedeutung auch als Teil der nordseeumspannenden North Sea Cycle Route ist für das Tonderner Stadtparlament nicht ausschlaggebend für eine bevorzugte Asphaltierung, die allerdings auch das Landschaftsbild beeinträchtigen und die Landschaftsversiegelung verstärken würde. Foto: Volker Heesch

Emmerleff-Jerpstedt nicht berücksichtigt

Mit einer festen Fahrbahn versehen werden auf Röm längere Abschnitte des Hattesvej und des Langdalsvej, kleinere Strecken am Sønderbyvej in Mögeltondern (Møgeltønder) und in Lüdersholm (Lydersholm), auf dem Karlsmindevej. 

Auf dem staubigen Abschnitt der Westküstenroute müssen die dort häufig zu sehenden Fernradlerinnen und -radler weiter auf die Rücksichtsname des Autoverkehrs hoffen – und sie können den zum Landschaftsbild passenden historischen Straßenbelag genießen. Foto: Volker Heesch

Zum Tagesordnungspunkt wurde auch die vorliegende „Wunschliste“ zur Asphaltierung weitere Wege beigefügt. Daraus ist ersichtlich, dass andere „Pisten“ mit Staubwolkenpotenzial wie in der Wüste Sahara erhalten bleiben. Dazu zählen der Beierskrovej bei Lüdersholm und der Stampemøllevej zwischen Emmerleff (Emmerlev) und Jerpstedt (Hjerpsted). Bei der letztgenannten Strecke handelt es sich um eine alte Wegverbindung, die durch ein landschaftlich besonders schönes Gebiet mit Heideflächen, Wald und frühgeschichtlichen Grabhügeln führt. Eine Asphaltpiste würde den Bereich, teilweise mit Ausblick auf das Wattenmeer um sein typisches Aussehen berauben.

Zur Naturlandschaft zwischen Jerpstedt und Emmerleff passt die altertümlich wirkende „Landstraße" mit Kiesbelag, die allerdings unter zu viel zu schnellem Autoverkehr leidet. Foto: Volker Heesch

Zum Antrag auf Asphaltierung war bei der Route darauf hingewiesen worden, dass der Weg Teil der Westküstenfahrradroute und sogar der internationalen Northsea Cycle Route ist.

Belag vom Winde verweht

Vor allem in Trockenperioden verzweifeln mitunter Radfahrende mit Gepäck, wenn sie sich durch den Kies vorarbeiten müssen, weil zu viele Autos durch zu schnelles Fahren auf der  Fahrbahn die feinen Partikel haben „vom Winde verwehen“ lassen. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung könnte sicher auch die Lebensdauer der laufend ausgebesserten Sandwege verlängern.  
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