Ist das Abwasser gereinigt?

Bei Wolkenbrüchen kann es in Klärwerken problematisch werden

Bei Wolkenbrüchen kann es in Klärwerken problematisch werden

Bei Wolkenbrüchen kann es in Klärwerken problematisch werden

Osterhoist/Aggerschau
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Mit der Kamera geht es in den Gully Foto: Tønder Forsyning

Wolkenbrüche machen den Klärwerken zu schaffen. Bei zuviel Regen schaffen die Werke es nicht, die Abwässer zu reinigen, bevor sich der Schlamm selbstständig macht und in den Wasserläufen gelangt

Ein Vorfall, der sich vor Kurzem in Osterhoist ereignete und einige Wochen vorher in Aggerschau, kann bei Wolkenbrüchen nicht verhindert werden, erklärte John Pies Christiansen, Abwasserverantwortlicher der Versorgungsgesellschaft Tønder Forsyning. 

 

Kloake auf der Straße

Im Fall Aggerschau lief im August bei einem Wolkenbruch so viel Regen in die Kanalisation, dass die Gullydeckel auf der Straße Engeriis hochgedrückt wurden. Ein weder appetitlicher noch gut riechender Vorfall, der kein Einzelfall war, denn die Bürger hatten schon mehrfach auf dieses Problem aufmerksam gemacht. Damit sich Derartiges nicht wiederholt, führte Tønder Forsyning Änderungen in der Kanalisation durch. 

Kürzlich entstand in Osterhoist ein Problem, als es sehr stark geregnet hatte. Im örtlichen Klärwerk schaffte es der Schlamm, der für die Klärung des Materials wichtig ist, bevor das gereinigte Klärwasser in die Arnau geleitet wird, nicht, sich nicht schnell genug abzusetzen. „Dies geschieht im Normalfall automatisch.

Als wir angerufen wurden, war ein Umweltmitarbeiter gleich an Ort und Stelle und hat die Einstellungen geändert, die automatisch arbeiten. Der unbeabsichtigte Fehler konnte schnell behoben werden. Wie viel Klärwasser in den Wasserlauf gelangt ist, kann ich nicht sagen“, erzählt Christiansen.

Ein entsprechender Vorfall müsse der staatlichen Umweltbehörde gemeldet werden. „Ist der Fehler auf Fahrlässigkeit zurückzuführen, bekommen wir einen Rüffel, wenn wir keine Maßnahmen vorschlagen, um eine Wiederholung zu verhindern“, erläutert Christiansen.

Ob eine Kommune, wie Landwirte bei Naturverschmutzungen mit Geldbußen bestraft werden kann, wisse er nicht. „Natürlich, wenn fahrlässig gehandelt worden ist und das Problem trotz vorheriger Verschärfungen nicht behoben worden ist. Wann und wer Strafen zu zahlen hat, weiß ich nicht. Ich bin kein Jurist. Fährt ein Landwirt Gülle außerhalb des erlaubten Zeitraums, ist dies ein Gesetzesverstoß und wird wie zu schnelles Fahren mit einer Geldbuße bestraft“.

Bei übermäßig großen Niederschlagsmengen würde man an die Grenzen der Klärwerke stoßen, räumte Pies Christiansen ein.

Eine Möglichkeit, eine Wiederholung zu verhindern, wäre, in allen Orten die Trennung von Regenwasser und Abwässer zu verlangen. Diese Kosten und die für einen Ausbau des Klärwerks hätten die Bürger zu tragen. Gleiches gelte, wenn die Abwässer in ein größeres Klärwerk gepumpt werden müssten.

„Wir führen das durch, was die Politiker bestimmen. Der ursprüngliche Kanalisationsplan, wonach größere Werke Mehrarbeit leisten, wenn kleinere Werke geschlossen werden, ist vom Tisch. Es wird an einem neuen Plan gearbeitet. Es ist alles eine Frage der Finanzen“, erläutert der Mitarbeiter von Tønder Forsyning.

Der bei den Einheimischen umstrittene Ausbau des Klärwerkes im Sparkassenwald in Lügumkloster sei aber nicht vom Tisch. Diese Erweiterung sei vorteilhaft, da die gereinigten Abwässer in die verhältnismäßig breite Bredeau geleitet werden können.

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