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Hundetrainer aus Leidenschaft

Hundetrainer aus Leidenschaft

Hundetrainer aus Leidenschaft

Tondern/Tønder
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Steffen Lydiksen Petersen mit seiner Kurzhaar-Hündin Bella. Foto: Monika Thomsen

Steffen Petersen aus Tondern brennt für seine Freizeitbeschäftigung als Hundetrainer. Er und seine Kollegen nehmen mit ihren Gebrauchshunden an Prüfungen in Deutschland teil.

Auf den Hund gekommen ist Steffen Lydiksen Petersen aus Tondern im positiven Sinne. Petersen, der seit 15 Jahren Hundehalter ist, hat in der Rolle als Hundetrainer seine Passion gefunden.

Seit fünf Jahren hat er sein Revier ausgedehnt und trainiert auch die Hunde von anderen Leuten. „Das ist selbstgelernt. Ich interessiere mich dafür, und habe viele Bücher zu dem Thema gelesen. Außerdem habe ich mich von Otto Brunhøj Jensen inspirieren lassen und vieles von ihm aufgesogen. Er ist quasi mein Mentor“, erläutert Steffen Petersen. Der 75-jährige Otto Brunhøj Jensen aus Ellum bei Lügumkloster hat seit 1964 die Hundezucht „Kennel Lystlund“.

Petersen trainiert gegenwärtig jeden Mittwoch die Vierbeiner. Zwei Hunde sind bei ihm für einen längeren Zeitraum in der Ausbildung gewesen. Er hat auch schon mal drei bis vier beste „Freunde" des Menschen auf einmal einen Aufenthalt gewährt.

„Jeder Hund erfordert eine andere Herangehensweise"

„Jeder Hund hat eine andere Psyche,  und man muss da auf verschiedene Art rangehen. Anfangs habe ich mich nur mit der Kurzhaar-Rasse beschäftigt, und es war eher auf die Jagd bezogen, inzwischen gehören aber unter anderem auch Labradore dazu.  

Jetzt bin ich genauso begeistert davon mich grundlegend mit diesen Hunden zu beschäftigen, wenn sie zum Beispiel sozialisiert werden müssen oder vor Sachen Angst haben“, sagt der 33-Jährige, der in Uberg/Ubjerg  aufgewachsen ist, wo ein Hund stets zur tierischen Ausstattung in seinem Zuhause gehörte.

Tierische Gastkinder auf vier Beinen

„Ich mag auch gerne mit Hunden arbeiten, wenn ich unter Zeitdruck stehe und vielleicht nur zehn Tage habe, um ein gewisses Problemverhalten in den Griff zu bekommen“, so Petersen, der mit seiner Frau Karen und den zwei Kindern Dagmar und Mikkel im Wohnviertel Ved Marsken in der Wiedaustadt lebt.

Dort in der Waschküche nächtigt zurzeit wieder ein tierisches „Gastkind“ auf vier Beinen. „Als Erstes trainiere ich den Kontakt zu ihnen. Steht der Kontakt, dann kann man ihnen beliebige Sachen beibringen“, so Steffen, der auch seiner Kurzhaar-Hündin Bella Tricks beigebracht hat.

Zwei Männer mit Kurzhaar-Hunden
Steffen Petersen (l.) und Otto Brunhøj Jensen mit ihren Vierbeinern in Niederbayern Foto: Privat

Die Hunde, die ich bei mir zu Hause aufnehme, habe ich in der Regel ein oder zwei Monate. Dann kann der Hundeführer sie wieder übernehmen.

Steffen Lydiksen Petersen

„Meine Arbeit im Pflegeheim gefällt mir sehr gut. Mit den Hunden habe ich aber meine Passion gefunden, da ich damit auf etwas gestoßen bin, das ich gut beherrsche“, sagt der Sozial- und Gesundheitshelfer. Beim Einzelunterricht verschlägt es ihn mit Hund schon mal in die Fußgängerzone, um das ruhige Sitzen zu üben (für den Hund).

„Oder ich bin auf dem Deich aktiv. Manchmal trainiere ich auf dem Feld oder in der Halle von Otto Jensen“, berichtet er. Oft würden Leute wegen eines spezifischen Problems mit ihrem Hund bei ihm vorstellig werden.

„Die Hunde, die ich bei mir zu Hause aufnehme, habe ich in der Regel ein oder zwei Monate. Dann kann der Hundeführer sie wieder übernehmen."

Erfolgreiche Teilnahme an der Internationalen Kurzhaarprüfung

Petersen war mit sieben Gleichgesinnten aus Dänemark zur Internationalen Kurzhaarprüfung in Osterhofen in Niederbayern, wo 198  Hunde aus 16 Nationen antraten. Die sieben Hunde aus Dänemark sind dem Deutsch-Kurzhaar Klub Westküste in Olderup im Kreis Nordfriesland angeschlossen.

Mit dem Klub Westküste, der seit fünf Jahren besteht, werden mehrmals im Jahr über die Grenze hinweg lokale Prüfungen absolviert. „Wir haben eine hervorragende Zusammenarbeit“, sagt Petersen. Initiator für die dänische Kurzhaar-Abteilung sei Otto Jensen.

Vier der dänischen Teilnehmer bei der Prüfung in Osterhofen: Jacob Hudlebusch, Uffe Søndergård, Steffen Petersen, sowie Otto Brunhøj Jensen (v. l.) Foto: Privat

Nur die Besten schaffen es durch das Nadelöhr

In Niederbayern bestanden vier der sieben Jagdgebrauchshunde aus Dänemark die Prüfung und erzielten erste Preise. Drei von ihnen schafften es nicht. „Drei der erfolgreichen Hunde kommen aus der Züchtung Lystlund von Otto Brunhøj Jensen. Es handelt sich um eine Ausleseprüfung, wo nur die Besten der Besten durch das Nadelöhr kommen“, erklärt Steffen Petersen.

„Diese Europameisterschaft für unsere Rasse wird alle zwei Jahre ausgerichtet. Mit unserer Teilnahme wollen wir den Wert unserer Hunde zeigen, und dass wir auf einem hohen internationalen Niveau mitmischen können. Dabei spielt auch der Stolz eine Rolle, sich mit seinem Hund aus dem kleinen Dänemark unter den ganz Großen aus der ganzen Welt behaupten zu können“, erläutert der Hundehalter. Allein die Teilnahme sei ein Erfolg.

Prüfungen auf dem Feld und im Wasser

Er schnitt mit „Jubie“ aus dem Stall Lystlund erfolgreich ab. Dabei handelt es sich nicht um Petersens eigenen Hund, sondern er hatte den zweieinhalbjährigen Jagdgebrauchshund für acht Wochen im Trainingslager.

Die Hunde müssen sowohl in den Feldrevieren als auch auf dem Wasser ihr Können unter Beweis stellen. Der Festabend und das Überreichen der Auszeichnung mit der vollen Punktzahl zähle zu den Höhepunkten.

Die Stimmung unter 225 Gleichgesinnten sei fantastisch, schwärmt Steffen Petersen. „Dann ist die bayrische Küche ja auch nicht gerade schlecht“, sagt er verschmitzt.

Ab ins Wasser

2018 war Petersens eigene Hündin Bella bei der Dr. Kleemann Zuchtausleseprüfung im Wasser durchgefallen. „Daher war es für mich ein großer Erfolg, dass Jubiie nun die Prüfung auf dem Wasser bestand“, so Petersen.

Damals hatte er angekündigt, dass er selber ins Wasser springen würde, falls er bei der nächsten Prüfung bei der Bewertung im Wasser punkten würde. Dieses Versprechen war im Kreis der Kurzhaar-Kollegen nicht in Vergessenheit geraten. Als es aus der Runde hieß: „War da nicht etwas?“, schmiss Steffen Petersen bis auf die Unterhosen die Klamotten weg und sprang ins kühle Nass. Ein Wort ist schließlich ein Wort.

Steffen Petersen mit seiner Hündin
Für Hündin Bella ist nicht ungewöhnlich, dass weitere Hunde zeitweise bei der Familie wohnen. Foto: Monika Thomsen
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