Konjunktur

Habeck zu ZEW-Index: Wirtschaftskrise verfestigt sich

Habeck zu ZEW-Index: Wirtschaftskrise verfestigt sich

Habeck zu ZEW-Index: Wirtschaftskrise verfestigt sich

dpa
Mannheim/Bremen
Zuletzt aktualisiert um:
Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im August deutlich stärker verschlechtert als erwartet. (Archivbild) Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Der Nahost-Konflikt, hohe Preise, unklare Geldpolitik - ein ausbleibender Aufschwung der deutschen Wirtschaft kommt nicht von ungefähr. Eine Prognose von Finanzexperten.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat besorgt auf das jüngste Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW reagiert. Die Konjunkturerwartungen der Finanzexperten haben sich im August deutlich stärker verschlechtert als angenommen. Das ZEW-Barometer fiel gegenüber dem Vormonat um 22,6 Punkte auf 19,2 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim mitteilte. Nach Einschätzung von Ökonomen schwindet demnach die Hoffnung auf einen Aufschwung.

Habeck zeigt sich unzufrieden

«Die Wirtschaftskrise verfestigt sich immer mehr auf einem Stagnationsniveau, das keinen befriedigen kann», sagte Habeck in Bremen. «Und die Maßnahmen, die bisher ergriffen wurden, reichen nicht, um die hohen Zinsen, die fehlende Nachfrage aus dem Ausland, aber auch die strukturellen Probleme, die wir in Deutschland haben, zu überwinden.» 

Nötig sei jetzt die Umsetzung des Wachstumspakets der Ampel-Regierung, erklärte Habeck. Dies habe viele «Sorgen, Wünsche und Klagen der deutschen Wirtschaft» aufgegriffen. «Deswegen ist jetzt mein dringender Rat, mein Wunsch und meine Arbeit, das schnell umzusetzen. Das wird schon einen Effekt haben.» Inwiefern darüber hinaus noch Antworten gefunden werden könnten mit mehr Freihandelsabkommen, mit mehr Investitionen oder besseren Abschreibungsmodellen müsse sich zeigen - vielleicht auch erst im Wahlkampf. 

ZEW-Präsident geht von hoher Unsicherheit aus

«Der wirtschaftliche Ausblick für Deutschland bricht ein», kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach die Daten. «Dies lässt vermuten, dass die Konjunkturerwartungen weiterhin unter dem Eindruck hoher Unsicherheit stehen, getrieben durch eine unklare Geldpolitik, enttäuschende Geschäftszahlen aus der US-Wirtschaft und wachsende Sorgen über eine Eskalation des Nahost-Konflikts.»

Es war der zweite Rückgang der Konjunkturerwartungen in Folge. Auch die Bewertung der aktuellen Lage der Konjunktur verschlechterte sich im August. Zuletzt hatten sich eine Reihe von Frühindikatoren für die deutsche Wirtschaft eingetrübt. Hinzu kamen in der vergangenen Woche Turbulenzen an den Finanzmärkten. Die Sorgen um die US-Wirtschaft nahmen zu.

Mehr lesen