Das Wort zum Sonntag

„Dänischer Sommer“

Dänischer Sommer

Dänischer Sommer

Anke Krauskopf
Anke Krauskopf
Apenrade/Aabenraa
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Das Wort zum Sonntag, 28. Juli 2024, von Pastorin Anke Krauskopf, Apenrade.

In „Social Media“ machen zurzeit kleine Filmchen vom dänischen Sommer die Runde: 9 Uhr, Sonne. 10.15 Uhr Sturzregen. 11.30 Uhr, Strandwetter, 25 Grad. 11.45 Uhr, Regen peitscht über den Campingplatz, 11 Grad. 12.15 Uhr, strahlender Sonnenschein. 13.15 Uhr bedrohliches Gewitter. 14.30 Uhr, Sonne und Sturm, und so weiter. Manche sagen auch: der Sommer 2024 war vergangenen Mittwoch – ich war dabei! Oder: im Sommer 2024 hatte man alle vier Jahreszeiten an einem Tag. Ja, auch ich war/ bin dabei und dieses „Jacke an, Jacke aus, Regenschirm auf, Regenschirm zu“, das nervt. Gut, dass ich die eine oder andere Wetter App auf meinem Smartphone installiert habe. Da weiß ich im Voraus: nimm lieber den Regenschirm mit oder die Sonnenbrille. Wirklich? Wie oft habe ich es in diesem Jahr erlebt, dass es genau anders gekommen ist als vorausgesagt. 

Nee, nee, denke ich, Wetter ist doch immer noch Chefsache. Jedenfalls, wenn ich die Bibel zurate ziehe. Schon in der Schöpfungsgeschichte ist davon die Rede, dass Gott zuständig ist für Sonne, Mond und Sterne, aber auch für Wolken, Wind und Regen. Gott begegnet in einer Wolkensäule und im Säuseln des Windes, aber auch in Wettersturm und Regenbogen, Hagel, Blitz und Donner. Und ansonsten ist bloß noch Jesus in der Lage, dem Sturm Einhalt zu gebieten. Allerdings sind wir auf dem besten Wege, dessen Platz einzunehmen und mit unserem Verhalten Gott massiv ins Handwerk zu pfuschen. „So viel Wasser hatten wir zu dieser Jahreszeit noch nie“. „Ungewöhnlich viele Sommerstürme“, „Hitzewelle mit über 40 Grad“, „hühnereigroße Hagelkörner“. Ich sag bloß: Klimawandel.

„Und wenn der Himmel sich morgens rot färbt und trübe aussieht, wisst ihr: ›Heute gibt es schlechtes Wetter.‹ Aus den Zeichen am Himmel könnt ihr das Wetter vorhersagen, aber die Zeichen der Zeit könnt ihr nicht deuten“ (Mt. 16,3).

Es sind Ferien und mir ist gar nicht nach erhobenem Zeigefinger. Deshalb kehre ich vor der eigenen Haustüre und tu’ das Meine und lasse euch das Eure tun. Und dann schließe ich alle Wetter Apps, stecke mein Smartphone in die Tasche und schaue aus dem Fenster. Dann sehe ich, wie das Wetter ist, ziehe den Badeanzug an und nehme auch die Regenjacke mit …

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