Soziales

„Alle haben das Recht auf Sport“

„Alle haben das Recht auf Sport“

„Alle haben das Recht auf Sport“

Apenrade/Aabenraa
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„En del af noget større“ (Ein Teil von etwas Größerem) ist auf den Rücken der Trainer zu lesen. Foto: Jan Peters

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Landesweit finden Fußballschulen statt. Doch nicht alle können sich leisten, dorthin zu gehen. Im Stadtteil Hohe Kolstrup wird den Kindern ein Fußball-Ferienangebot gemacht. Und das sei wichtig, meint der stellvertretende Vorsitzende des dänischen Fußballverbandes DBU.

„Alle haben das Recht auf Sport“, sagt Bent Clausen. Der stellvertretende Vorsitzende des dänischen Fußballverbandes „Dansk Boldspil-Union“ (DBU) besuchte am Freitagvormittag die Fußballschule, die seit Mittwoch im Apenrader Stadtteil Hohe Kolstrup (Høje Kolstrup) stattfand.

Bent Clausen zu Besuch bei der Fußballschule auf Hohe Kolstrup Foto: Jan Peters

Hohe Kolstrup gilt wegen seines hohen Anteils mit sozial schwachen Bewohnern als Brennpunkt. Auch wenn der Stadtteil schon seit einigen Jahren nicht mehr auf der sogenannten Gettoliste der Regierung steht, gibt es dort weiterhin Herausforderungen. So kommen die Kinder aus den einkommensschwachen Haushalten nicht in eine Fußballschule, wie sie im ganzen Land angeboten werden, denn die kosten Geld. Das fehlt jedoch in den Familien. Deshalb gibt es die Fußballschule von „Get2Sport“, einer Initiative von DBU und dem dänischen Sportverband „Danmarks Idrætsforbund“ (DIF).

Trainer sind die Schlüsselfiguren

Bent Clausen wiederholt nochmals: „Alle haben das Recht auf Sport“, und fügt hinzu, „Besonders für die jungen Menschen, in den sozial benachteiligten Gebieten ist Sport wichtig, denn Sport bietet Freundschaft, körperliche und geistige Herausforderungen sowie Erziehung“, erklärt er.

Um das zu erreichen, müssen die Kinder jedoch in den Verein kommen. „Und das funktioniert ohne Trainer nicht“, so Clausen. „Trainer sind die Schlüsselfiguren. Es muss Spaß machen, zum Training zu gehen. Dafür schulen wir die Trainer, die für viele auch ein Rollenmodell darstellen“, sagt Clausen zu dem Fußballschulprojekt, das auf Hohe Kolstrup zum fünften Mal in Folge stattfindet.

Fußballschule – Foldboldskole

Seit 27 Jahren gibt es die Fußballschule, die in den Sommerferien als Fereinaktivität angeboten wird. Träger und Initiator ist der dänische Fußballverband „Dansk Boldspil-Union“ (DBU).

Inzwischen nehmen 24.000 Kinder und 3.500 Trainer daran teil.

Im Mittelpunkt steht das gemeinsame Spiel um das runde Leder, doch auch das soziale Miteinander IST ein wichtiger Bestandteil des Konzeptes.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden durch das Training fußballerisch besser und wachsen in der Gemeinschaft auch mental.

https://fodboldskole.dbu.dk/om-dbu-fodboldskole/

Die Fußballschule in den Ferien soll den Einstieg in den Vereinssport bieten. Die Kinder sollen auf den „Geschmack“ kommen. Im Stadtteil gibt es dann die Möglichkeit sich beim „Høje Kolstrup B 81“ anzumelden und dort Fußball zu spielen.

Möglichkeit für benachteiligte Familien

Zu Gast ist auch der kommunale Stadtratspolitiker Erik Uldall Hansen, der sich als Bewohner auf Hohe Kolstrup für die Vereinsarbeit interessiert,  aber auch, weil er der Einladung des DIF-Konsulenten Preben Astrup gefolgt ist. Er hat die Arbeit des Stadtteilvereins beständig verfolgt. „Hohe Kolstrup war und ist auch weiterhin ein Ort der vor Herausforderungen steht“, erklärt er.

„Das Fußball-Projekt hilft jedoch, den Kindern aus den sozial- und finanziell schwachen Familien eine Möglichkeit zu geben, sich zu entwickeln und vor allem Ernst genommen zu werden, wenn es die Ressourcen in der Familie nicht hergeben“, sagt Uldall Hansen.

Durch „Get2Sport“ kostet die Fußballschule, im Gegensatz zu den anderen von DBU initiierten Angeboten,  für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nichts. Sie bekommen jedoch die gleiche Sportbekleidung und den gleichen Ball.

 

Get2Sport

Seit 2005 gibt es die Initiative „Get2Sport“. Sie soll das Vereinsleben in benachteiligten Stadtteilen stärken. Das wird erreicht, indem die ehrenamtlich arbeitenden Trainer unterstützt werden, denn mit ihnen steht und fällt der lokale Verein.

Kinder aus sozial und finanziell benachteiligten Elternhäusern nehmen seltener am Angebot der Sportvereine teil. Das Gleiche gilt für Menschen, die aus anderen Ländern nach Dänemark gekommen sind.

Mit der Initiative soll die Arbeit der Freiwilligen in den Vereinen gestärkt werden, um die Kinder in den benachteiligten Gebieten zu unterstützen.

2019 wurden 55 Vereine in 43 ausgewählten Gebieten mit sozial benachteiligten Bewohnern unterstützt.

Das Projekt wird finanziell vom Sportverband „Danmark Idrætsforbund“ (DIF), der Stiftung „TrygFonden“ und „Guldsmeden Hotels“ getragen.

https://www.dif.dk/da/get2sport/om
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