Covid-19

Modellberechnungen können Corona-Entwicklung genauer voraussagen

Modellberechnungen können Corona-Entwicklung genauer voraussagen

Genauere Modellberechnungen für Corona-Entwicklung

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Die Zahl der Patienten, die aufgrund einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt werden müssen, kann nach Einschätzung einer dem SSI angegliederten Expertengruppe in den kommenden Wochen auf bis zu 750 steigen. Foto: Region Süddänemark

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Eine Expertengruppe sagt bis zu 750 Krankenhauseinweisungen für die kommenden Wochen voraus. Diese Zahl sei sehr hoch angesetzt, meint der Experte Viggo Andreasen. Dennoch müsse sie ernst genommen werden.

Eine Expertengruppe, die der dänischen Behörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten, Statens Serum Institut (SSI), angegliedert ist, schätzt, dass die Zahl der Corona-Infizierten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, in den kommenden Wochen zwischen 550 und 750 Personen betragen wird.

Allerdings sind die mathematischen Berechnungen zu einem früheren Zeitpunkt dafür kritisiert worden, ungenau zu sein. Mitte April rechnete das SSI mit 870 Patientinnen und Patienten. Stattdessen lag die tatsächliche Zahl bei 191.

Genauigkeit nimmt mit zunehmender Erfahrung zu

Die Modelle seien mit zunehmendem Erfahrungsschatz jedoch besser geworden, meint Viggo Andreasen. Er ist Lektor in mathematischer Epidemiologie an der Universität Roskilde und war früher selbst Mitglied der Expertengruppe.

„Wir haben im Frühjahr die Erfahrung gemacht, dass einige der Simulierungen sehr pessimistisch ausfielen, da sie den Umfang der Epidemie überbewertet haben. Demgegenüber haben wir in diesem Herbst gesehen, dass die Expertengruppe die schnelle Entwicklung der Pandemie unterschätzt hat“, sagt Viggo Andreasen.

„Allerdings entsprachen die Herbstprognosen der Gruppe ziemlich genau der tatsächlichen Entwicklung, wenn man die Zahl der Krankenhauseinweisungen betrachtet“, gibt er zu bedenken.

550-750 Krankenhauspatienten sind wahrscheinlich das obere Limit, das unsere Krankenhäuser bewältigen können.

Viggo Andreasen, Lektor in mathematischer Epidemiologie an der Universität Roskilde

Schätzungen „sehr ernst“ nehmen

Deshalb vertritt er auch die Auffassung, dass man die Schätzungen „sehr ernst“ nehmen solle. Es „stehe außer Frage“, dass die Modellberechnungen besser geworden seien.

„550-750 Krankenhauspatienten sind wahrscheinlich das obere Limit, das unsere Krankenhäuser bewältigen können“, lautet die Einschätzung von Viggo Andreasen.

Hierbei verweist er auf eine weitere von der Regierung eingesetzte Expertengruppe, die die Kapazität des Gesundheitssektors berechnet hat. Diese Gruppe hatte im September ihre Empfehlungen für den künftigen Umgang mit dem Coronavirus präsentiert.

Zahl sehr hoch angesetzt

Die Zahl von 550 bis 750 Infizierten, die aufgrund einer Covid-19-Infektion im Krankenhaus behandelt werden müssen, hält er jedoch für sehr hoch angesetzt.

„Bei diesen Berechnungen hat man die Maßnahmen, die mit der Wiedereinführung der Maskenpflicht und dem Corona-Pass getroffen wurden, nicht hinreichend berücksichtigt. Ich erwarte deshalb, dass die Zahlen aus diesem Grund zu hoch geschätzt sind“, sagt Viggo Andreasen.

Am Freitag wurden 449 Corona-Infizierte in Krankenhäusern behandelt.

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