Jubiläum
50 Jahre Schwimmhalle: Ein Blick unter die Kulissen
50 Jahre Schwimmhalle: Ein Blick unter die Kulissen
50 Jahre Schwimmhalle: Ein Blick unter die Kulissen
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Der technische Leiter der Apenrader Badeanstalt hat den „Nordschleswiger“ unter die Schwimmbecken der Halle mitgenommen. Dort ist der Zahn der Zeit deutlich zu erkennen.
Vor 50 Jahren ist die Apenrader Schwimmhalle in Betrieb genommen worden. Äußerlich hat sich einiges getan. So ist unter anderem ein Warmwasserbecken und ein Whirlpool zum großen 25-Meter-Schwimmerbecken hinzugekommen. Große Veränderungen gab es jedoch auch in dem Teil des Bades, zu dem Besucher eigentlich keinen Zugang haben – und der liegt und einer Tiefe von zwei bis drei Metern unter den Becken.
Zum Jubiläum hatten Gäste jedoch die Möglichkeit, mit John Adolphsen, dem technischen Leiter der Halle, genau dorthin zu kommen. Den „Nordschleswiger“ nahm er zu einer exklusiven Führung mit.
Über eine Treppe in der Schwimmhalle gelangt man in die Welt unter den Schwimmbecken. Als erstes fallen die vielen gelben Stützen auf, die vom Boden bis zur Decke reichen „und den Hallenboden stützen“, wie Adolphsen erklärt. Der Stahl im Beton ist nämlich durch die aggressiven Bedingungen in der Halle, mit hohen Temperaturen, einem hohen Luftfeuchtigkeitsanteil und verschiedenen Chemikalien, die dort verwendet werden, korrodiert. Ohne die Stützen könnte der Boden einstürzen.
Das Bauplanungsunternehmen „Cowi“ schickt nun regelmäßig seine Ingenieure, die die Statik des Schwimmhallenbodens überprüfen.
Entdeckt wurde der Rost vor einigen Jahren, weshalb im Stadtrat beschlossen wurde, eine neue Halle zu bauen.
„Und das ist auch dringend notwendig“, sagt der technische Leiter. Deutlich wird das nicht nur an dem maroden Mauerwerk, das sich unter der ganzen Halle erstreckt, sondern auch an den Pumpen und Leitungen, die dort untergebracht sind. An vielen Stellen ist zu erkennen, dass Wasser eindringt, es Undichtigkeiten im Rohr- und Pumpensystem und auch in der Maschinerie selbst gibt.
„Unser Ziel ist es derzeit, den Betrieb der Halle so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Doch das wird immer schwieriger. Vor allem kostet das Geld. Das Geld müssen wir aus dem Hallentopf nehmen, den der Stadtrat zur Verfügung stellt. Das Geld wird jedoch dann von dem Budget für den Hallenneubau abgezogen. Dort müssen wir dann wiederum sparen – was sehr schade ist“, findet Adolphsen.
Fast täglich, so berichtet der erfahrene Hallentechniker, müsse irgendwo etwas geflickt oder repariert werden, entweder weil es undicht oder kaputtgegangen sei.
Die Chloranlage war anfänglich unter dem großen Schwimmerbecken untergebracht. Aus Gründen der Sicherheit und später wegen technischer Erneuerung zog sie nun dreimal um. Erst wurden Chlor und Salzsäure in einem Raum gelagert. „Aus heutiger Sicht ein hohes Sicherheitsrisiko, denn wenn die beiden Chemikalien zusammenkommen, ist das extrem gefährlich, vor allem für die Gesundheit“, sagt der Apenrader.
Dann wurden die Chemikalien in zwei separaten Räumen untergebracht. Das war 1996. Heute steht die Salzsäure in einem dafür vorgesehenen Bereich, während das Chlor in einer speziellen Anlage aus Salz hergestellt wird.
Auch die Filteranlagen sind größer und moderner geworden. Drei davon gibt es inzwischen unter den Becken: eine für das Schwimmerbecken, eine für das Warmwasserbecken und eine für den Whirlpool.
Der Platz dafür wurde nach und nach geschaffen. Die Kellerräume wurden peu à peu erweitert. „Wenn neuer Platz gebraucht wurde, wurde ein Durchbruch gemacht und dahinter dann neuer Platz geschaffen“, berichtet der Hobby-Schwimmer, der schon 1971, als damals 15-Jähriger, mit dem Apenrader Schwimmverein seine Bahnen im Becken zog. Seit 1982 ist er beruflich in der Schwimmhalle tätig.
Täglich macht er mehrmals Kontrollgänge unter den Becken. Er schaut, ob alle Pumpen laufen und die Geräte in Ordnung sind. Ab und an muss ein Zulauf manuell geöffnet oder geschlossen werden, weil die elektronische Steuereinheit nicht mehr richtig funktioniert.
48-mal wird das Wasser aus dem Badeland täglich komplett gereinigt, beim Whirlpool sogar 240-mal.
„Das alles kostet natürlich“, sagt Adolphsen. Hinzu kommen noch Personalkosten, Strom, Wärme und natürlich Wasser. Knapp 1,5 Millionen Kronen kostet der Strom im Jahr, 600.000 Kronen für Heizkosten kommen hinzu sowie 30 Kronen für einen Kubikmeter Wasser. Davon werden wöchentlich 200 Kubikmeter benötigt.
„Das muss auch von den Eintrittsgeldern getragen werden“, sagt er und hofft, dass „die Leute ein Verständnis dafür bekommen, weshalb der Eintritt in die Schwimmhalle Geld kostet.“
Aarena Aabenraa-Chef Rasmus Gansler macht abschließend darauf aufmerksam, dass Gruppen herzlich willkommen seien, die sich einmal in die Keller der Schwimmhallen begeben wollen und sich dort herumführen lassen wollen.