Kommunalwahl

Käthe Nissen: Einsatz für die Schwächsten

Käthe Nissen: Einsatz für die Schwächsten

Käthe Nissen: Einsatz für die Schwächsten

Apenrade/Aabenraa
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Käthe Freiberg Nissen kandidiert für den Apenrader Stadtrat. Foto: Schleswigsche Partei

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Als pädagogische Konsulentin und frühere Ehrenamtliche beim sogenannten „Tinglev Forum“ hat die SP-Spitzenkandidatin zwei politische Schwerpunkte, die sie bei der Arbeit im Stadtrat verfolgen möchte. Doch es gibt noch andere Dinge, die ihr ebenfalls am Herzen liegen.

„Es sind so viele kleine Dinge in Nordschleswig, die es lohnt zu sehen“, findet Käthe Freiberg Nissen. Sie ist eine der vier Spitzenkandidatinnen und -kandidaten, die die Schleswigsche Partei (SP) in der Kommune Apenrade ins Rennen um Sitze im Stadtrat schickt.

Zu den kleinen Dingen, die die pädagogisch-administrative Konsulentin des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig (DSSV) anspricht, ist unter anderem der Gendarmstien, ein Wanderweg entlang der Flensburger Förde, der „viel bietet, aber touristisch noch viel zu wenig erschlossen ist“, wie die langjährige Tinglefferin sagt, die nun mit ihrem Mann in Randershof lebt. Da gebe es noch sehr viel Spielraum. „Wir müssen unsere Sehenswürdigkeiten und Attraktionen einfach noch besser vermarkten“, erklärt sie eines ihrer Anliegen, die sie gerne mit in den Stadtrat bringen möchte.

Gleiche Bedingungen für herausgeforderte Kinder und Jugendliche

Als frühere Lehrerin und frühere Schulleiterin der Deutschen Schule Tingleff liegt ihr jedoch die Schule besonders am Herzen und ist eines ihrer Schwerpunktthemen bei der Kommunalwahl. Speziell die Gleichstellung der privaten und freien Schulen, zu denen auch die Minderheitenschulen des DSSV gehören, möchte die dreifache Mutter vorantreiben.

„Der Fokus der Politiker und der Kommunalverwaltung liegt ganz auf den kommunalen Schulen. Das darf nicht sein. Man denke beispielsweise an Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf. Sie werden in den freien und privaten Schulen anders bezuschusst. Das darf nicht sein, denn so können sie möglicherweise nicht die gleiche Förderung bekommen. Es kann zu einer Schieflage zwischen den Schulen kommen. Und das, obwohl wir an unseren Schulen alles tun, damit wir diesen jungen Menschen mit unseren Möglichkeiten helfen“, erklärt Nissen.

Ich denke da beispielsweise an die Dorfschulen, die auf Initiative von Eltern hin entstanden sind. Wenn es diese Eigeninitiative nicht gäbe, würden die kleinen Ortschaften für Familien weniger attraktiv sein.

SP-Kandidatin Käthe Nissen

Sie möchte deshalb, dass die freien und privaten Schulen aus dem Gesundheitstopf der Kommune finanziell unterstützt werden, um diese Kinder, die „sozial und emotional herausgefordert sind, zu unterstützen“. „Die Kommune hat ein Ziel für die Kinder-, Jugend- und Familienpolitik formuliert, die die Überschrift ,Gesundes Aufwachsen' bekommen hat. Darunter fallen auch die Kinder, die Probleme haben. Sie könnten – auch an unseren Schulen – aus diesem Topf unterstützt werden. Das geschieht bisher noch nicht“, so Nissen.

Schulen sind wichtiger Baustein für Wohnortwahl

Bisher gelten die kommunalen Schulen als „natürliche Wahl“ für die Eltern. „Das muss nicht so sein. Ich denke da beispielsweise an die Dorfschulen, die auf Initiative von Eltern hin entstanden sind. Wenn es diese Eigeninitiative nicht gäbe, würden die kleinen Ortschaften für Familien weniger attraktiv sein“, sagt die ausgebildete Fremdsprachenkorrespondentin. Es würde zu viel mehr Abwanderung in die Städte kommen, und das ist eine Entwicklung, die die Kommunen eigentlich vermeiden wollen. „Den freien Schulen sollte mit viel mehr Offenheit begegnet werden. Sie leisten genauso viel wie kommunale Schulen“, versichert Käthe Nissen.

Auf Stimmen aus den Dörfern hören

Mit der Entwicklung des ländlichen Raums, ein weiteres politisches Steckenpferd der 56-Jährigen, kennt sie sich ebenfalls gut aus. Als Vorstandsmitglied des Dachverbandes der örtlichen Vereine und Institutionen in Tingleff „Tinglev Forum“, der sich für die Ortsentwicklung einsetzt, hat sie reichlich Erfahrung sammeln können und weiß, wo es in diesen Gebieten hakt.

„Zwar gibt es schon die Zusammenarbeit zwischen Kommune und den Lokalräten, doch die könnte noch besser sein. Der Kontakt zu diesen Bürgervertretungen ist wichtig, ihre Arbeit muss Wertschätzung erfahren. Die Kommune ist auf diese Menschen angewiesen, die sich ehrenamtlich für ihren Ort einsetzen und versuchen, ihn zu einem besseren Ort zum  Leben zu machen“, meint Käthe Nissen.

Wichtig ist der gebürtigen Nordschleswigerin auch der Klimaschutz. Kommunal möchte sie die Klimadebatte mehr in den Vordergrund rücken, denn „bisher ist davon auf politischer Ebene zu wenig zu sehen und zu hören“, findet sie. Das Nachhaltigkeitskonzept des Hafens, insbesondere das Enstedtwerk, gehöre dazu. „Dort haben wir ein gutes, nachhaltiges Projekt, das weiter ausgebaut werden kann. Es ist bloß wichtig, dass wir es sichtbarer machen und den Menschen näher bringen.“

Auch die Lade-Infrastruktur für Elektroautos müsse in der Kommune ausgebaut werden, findet die passionierte Radfahrerin und E-Auto-Fahrerin abschließend.

 

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