Kommunalwahl

Thomas Andresen kämpft um sein Amt: Macht die SP mit?

Thomas Andresen kämpft um sein Amt: Macht die SP mit?

Thomas Andresen kämpft um sein Amt: Macht die SP mit?

Apenrade/Aabenraa
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Allein auf weiter Flur stand Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre) am Wahlabend, nachdem bekannt wurde, wie die Bürgerinnen und Bürger gestimmt hatten. Die anderen Parteien hatten sich zu ersten Verhandlungen zurückgezogen, Venstre wurde jedoch dazu nicht eingeladen. Foto: Karin Riggelsen

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Um auch in den kommenden vier Jahren im Amt zu bleiben, braucht der amtierende Bürgermeister die Mandate anderer Parteien. Die Schleswigsche Partei (SP) könnte ihm helfen. SP-Stadtratspolitiker Erwin Andresen erklärt die Parteistrategie.

Der Noch-Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre) kämpft weiterhin darum, seinen Posten auch in den kommenden vier Jahren zu behalten. Das berichtet „jv.dk“.

Der Posten ist ihm eigentlich jedoch schon genommen worden, denn Sozialdemokraten, Konservative, Neue Bürgerliche und Sozialistische Volkspartei hatten sich schon am Wahlabend zusammengesetzt um Andresen zu stürzen – mit Erfolg. Mit 16 Mandaten und dem Konservativen Jan Riber Jakobsen als Bürgermeister, haben sie sich zusammengeschlossen. Bei 31 Sitzen im Rathaus eine knappe Mehrheit.

SP am Verhandlungstisch

Die vier Parteien stehen seit der Wahl auch in Verhandlungen mit der Schleswigschen Partei (SP), um diese bisher knappe Mehrheit auszubauen. Die SP hat zwei Mandate erhalten und würde die Koalition auf 18 Stimmen erweitern.

Doch steht die Tür auch noch für Thomas Andresen offen? Venstre hat 11 Mandate. Es fehlen fünf Mandate, um eine Mehrheit zu erreichen.

Wer bis 16 zählen kann, stellt den Bürgermeister. So sind die politischen Spielregeln.

Erwin Andresen, SP-Politiker

Der SP-Spitzenkandidat Erwin Andresen hat eine klare Antwort: „Wer bis 16 zählen kann, stellt den Bürgermeister. So sind die politischen Spielregeln.“ 16 Mandate hat derzeit nur die Koalition aus Sozialdemokraten, Konservativen, Sozialistischer Volkspartei und Neuen Bürgerlichen.

Die Enttäuschung steht Thomas Andresen (Venstre; l.) am Wahlabend ins Gesicht geschrieben. Hier ist er im Gespräch mit dem Stadtratskollegen Erwin Andresen (SP; Mitte) und dem scheidenden Stadratsmitglied Kurt Andresen (SP; r.). Foto: Karin Riggelsen

Aber: „Wenn Jan Riber Jakobsen keine Mehrheit mehr hat, dann sieht es natürlich schon wieder anders aus“, sagt Erwin Andresen. Doch eine solche Situation sehe er nicht. „Die 16er-Gruppe hat sich gefunden, und ich denke, es wird für Thomas Andresen schwierig, sie zu sprengen“, so seine Einschätzung.

Knappe Mehrheit ist „normal“

Dass die aktuelle Mehrheitskoalition eine knappe Mehrheit von einem Sitz hat, sei am Anfang einer Legislaturperiode nicht ungewöhnlich, erklärt der SP-Routinier. „Auch Thomas Andresen hat sein jüngstes Bürgermeisteramt 2017 mit 16 Sitzen begonnen und dann zu einer größeren Mehrheit ausgebaut“, erinnert sich Erwin Andresen.

Die SP steht weiterhin mit den vier Koalitionsparteien über einen Ausbau in Verhandlung. Man habe sich genähert, so die bisherige Einschätzung der SP. In den kommenden Tagen wird weiter verhandelt. „Wir werden unsere politischen Ziele verfolgen“, so Erwin Andresen.

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