Rohstoffe
Bauboom: Nicht nur Holz, auch Kies ist gefragt
Bauboom: Nicht nur Holz, auch Kies ist gefragt
Bauboom: Nicht nur Holz, auch Kies ist gefragt
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Die Bauaktivitäten in der Corona-Krise haben für Lieferengpässe bei Holz gesorgt. Die Nachfrage nach Kies und Sand ist ebenfalls größer geworden, hiesige Kieswerke kommen mit dem Nachschub aber einigermaßen hinterher. Im Abbaugebiet bei Uk ist allerdings bald Ende im Gelände.
„Wir haben das auch gemerkt. Ich schätze, die Nachfrage ist um 20 Prozent gestiegen“, sagt Bjarne Overgaard, Chef des Kieswerk-Unternehmens „Bedsted Lø Grusværker“.
Wie die Holzbranche hat auch das Kiesunternehmen die Zunahme an Bauaktivitäten in den vergangenen Monaten zu spüren bekommen.
Die Firma betreibt Kiesgruben in Mjøls bei Rothenkrug (Rødekro), bei Uk, Lautrup (Lovtrup) und im Raum Torp.
Man habe die Anfragen nach Material bislang erfüllen können. „Bei einigen Produkten wurde es nur vorübergehend etwas eng“, so der Firmenchef.
Die Preise habe man trotz der gestiegenen Nachfrage stabil gehalten.
Areale von „Bedsted Lø Grusværker“ liegen in Bereichen des just neu verabschiedeten Rohstoffplans der Region Süddänemark.
Kommune Apenrade eine Abbau-Hochburg
„Nordschleswig ist dabei ein besonders großes Rohstoffgebiet“, so Bjarne Overgaard. Nordschleswig und insbesondere die Kommune Apenrade (Aabenraa) könne man als Hochburg der Sand- und Kiesgewinnung bezeichnen.
„In anderen Teilen Dänemarks und auf Fünen hat es lange Zeit ganz anders ausgesehen“, bemerkt der Kiesexperte.
Unerschöpflich ist der Rohstoff aber auch im hiesigen Raum nicht.
„Es wird ja nicht sofort auf allen Arealen abgebaut, die als mögliche Rohstoffgebiete ausgewiesen sind. Es erfordert die Zustimmung von Landwirten und anderen Grundbesitzern. Sie müssen ihre Flächen letztendlich zur Verfügung stellen“, gibt Overgaard zu bedenken.
Expansion begrenzt
Für ihn und andere Kieswerke ist es nicht immer leicht, neue Flächen zu finden. Vor den Toren Tingleffs (Tinglev) konnten so manche stillgelegten Gehöfte samt Ländereien übernommen werden.
Im Raum Uk neigt sich der Abbau nichtsdestotrotz dem Ende entgegen. In Lautrup werde gar nicht mehr abgebaut, so der Chef.
„Das Gebiet von Uk ist bald ausgeschöpft. Ich gehe davon aus, dass dort innerhalb der kommenden zehn Jahre nicht mehr abgebaut wird. Es ist aber auch schon seit den 60er Jahren dort abgetragen worden“, so Overgaard.
Auf der Suche nach alternativen Flächen werde man sich wohl auf Gebiete in und um Rothenkrug sowie Torp konzentrieren.
Dass die Kosten für Kies, Sand, Beton und ähnliche Rohstoffe trotz größerer Nachfrage kaum gestiegen sind, freut nicht zuletzt die Elementfabrik Contiga in Tingleff.
Sorgenkind Stahl
Laut Direktor Karsten Rewitz habe man bei diesem Material keine Engpässe und keine Lieferschwierigkeiten erlebt.
„Wir haben langfristige Vereinbarungen mit unseren Zulieferern getroffen“, so Rewitz.
Kopfzerbrechen bereiten allerdings die Stahlpreise.
Die liegen laut Rewitz zwischen 75 und 125 Prozent über dem Preis, der noch vor rund zwei Jahren bezahlt wurde.
Da die Fabrik bei der Produktion von Stahlbetonelementen verhältnismäßig viel Stahl verarbeitet, bedeute das nicht unerhebliche Mehrkosten.