Friseursalon

Schneidiges Start-up mitten auf dem Lande

Schneidiges Start-up mitten auf dem Lande

Schneidiges Start-up mitten auf dem Lande

Renz/Rens
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Anette Andresen Petersen in ihrem Friseurladen in Renz. Foto: Karin Riggelsen

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Ein eigener Friseursalon im beschaulichen Dorf Renz. Kann das klappen? Anette Andresen Petersen ist davon überzeugt. Sie hat sich in den eigenen vier Wänden selbstständig gemacht. Nach dem geeigneten Inventar hat die 31-Jährige nicht lange suchen müssen.

Ein Blick durchs Fenster, und Anette Andresen Petersen sieht Wiesen und Felder. Blickt sie in den Raum, sieht sie ihren Arbeitsplatz.

Seit rund einem Monat betreibt die 31-Jährige ihren Salon „Hair by A“ (Anette) im idyllisch gelegenen Haus am Rens Nørredam in Renz.

„Es ist gut angelaufen. Ich kann mich nicht beklagen“, sagt die ehemalige Schülerin der Deutschen Schule Buhrkall.

Nach der Ausbildung zur Friseurin arbeitete sie in Bülderup (Bylderup) und Tondern (Tønder). Nun hat sie den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt.

Wenn die Mama unten Kunden bedient, sind die drei Kinder im Alter von zwei, sechs und sieben Jahren und Partner Thomas nicht weit weg, denn die Familie wohnt über dem Salon.

„Das hier war mal eine Einliegerwohnung. Die ist nun zum Salon umfunktioniert worden“, so die 31-Jährige im großen Haus am Nørredam.

Haare in der Küche

Ihren Arbeitsraum hat die dreifache Mutter in der Küche der Wohnung eingerichtet. Auf der einen Seite ist noch immer die Küchenzeile, auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich Friseurstühle, Spiegel und ein kleiner Wartebereich.

Anette Andresen Petersen ist seit einem Monat selbstständige Friseurin. Foto: Karin Riggelsen

Ins Auge fällt vor allem auch die große Kaffeemaschine, die Kunden mit frisch gebrühtem Kaffee versorgt.

„Die Kunden sollen sich wohlfühlen und den Aufenthalt genießen können“, so die Friseurin.

Den Entschluss, bei sich zu Hause einen Friseurladen zu eröffnen, traf Anette Andresen, als sich die langjährige Friseurin Inga Ruhlmann Ende vergangenen Jahres zurückzog und ihren Salon schloss.

Wie es der Zufall will, hatte sie ihren Friseurladen in derselben Straße.

„Ich habe viel Inventar von ihr übernehmen können. Das passte natürlich gut, und dann musste auch nicht weit damit umgezogen werden“, so die neue Renzer Friseurin mit einem Schmunzeln.

Gehörten anfangs Angehörige und Bekannte zur Kundschaft, hat sich der Kundenkreis inzwischen erweitert.

Aus nah und fern

„Es sind natürlich Renzer darunter, die sich freuen, sich weiterhin im Ort die Haare machen lassen zu können. Doch auch Kunden aus den umliegenden Orten und teilweise sogar von weiter weg waren schon hier“, erwähnt Anette Andresen Petersen, die auf Mund-zu-Mund-Propaganda setzt und über ihren Salon zudem in sozialen Medien informiert.

Vom Friseursalon aus blickt man auf Wiesen und Felder. Foto: Karin Riggelsen

Ihr Service richtet sich an alle, wie sie betont. Ob Frau, Mann, Alt oder Jung: „Hair by A“ stylt und schneidet für jedermann und „jedefrau“.

Als großes Plus hat sich die späte Öffnungszeit am Mittwoch bis 21 Uhr erwiesen. Sogar bis 21.30 Uhr sind Termine im Renzer Salon möglich.

„Die Abendstunden sind sehr gefragt, vor allem bei Handwerkern oder anderen Berufstätigen in Vollzeit, darunter Frauen“, erwähnt Anette Andresen Petersen.

Sie liebäugelt damit, Abendtermine an einem weiteren Wochentag anzubieten.

Mehr sollte es aber nicht werden. Am Wochenende macht die dreifache Mutter den Laden zu, schließlich ist da noch die Familie, mit der sie außerhalb der beruflichen vier Wände Zeit verbringen möchte.

Beruf und Familie

Ihr Partner Thomas Panmann Hansen ist Meierei-Ingenieur, als Projekleiter im Anlagenbau tätig und beruflich somit ebenfalls stark eingebunden. Das Wochenende gehört der Familie.

Das Berufs- und Familienleben hat sich schon gut eingespielt. Sie bekomme es gut unter einen Hut, sagt die Friseurin.

Die beiden großen Kinder sind bis nachmittags in der SFO (Schulfreizeitordnung), und das Nesthäkchen ist im deutschen Kindergarten Bülderup gut aufgehoben, ehe es nach Hause geht.

„Es ist schon eine gute Sache, dass ich im eigenen Haus arbeite. Ich kann immer ganz schnell nach den Kindern sehen, oder sie kommen einfach herunter in den Laden, wenn sie etwas auf dem Herzen haben“, so die Geschäftsfrau und Mama.

Sie hofft, dass sich die Corona-Lage entspannt, damit der Friseursalon wieder normal und ohne besondere Vorkehrungen laufen kann. Wegen Corona haben sie und ihr Thomas auch die Hochzeit noch nicht nachholen können. Das ist seit rund zwei Jahren geplant.

„Wir hoffen, dass es jetzt im Mai endlich klappt“, so die 31-Jährige.

Der Bräutigam muss sich dabei nicht weit nach dem korrekten Hochzeitsschnitt umschauen. Den gibt’s im Haus, und er geht sicherlich auch auf’s Haus.

Was in der Einliegerwohnung einst Küche war, hat Anette Andresen Petersen zu einem Friseursalon gemacht. Foto: Karin Riggelsen
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Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Orbáns Schatten reicht bis zu uns ins Grenzland“