Kommunalwahl

Wird SP zum Bürgermeistermacher?

Wird SP zum Bürgermeistermacher?

Wird SP zum Bürgermeistermacher?

Apenrade/Aabenraa
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Erwin Andresen (2. v. l.) wurde erleichtert vom amtierenden Bürgermeister Thomas Andresen (l.) empfangen. Foto: Karin Riggelsen

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Nachdem das Wahlergebnis bekannt wurde, wartete der Noch-Bürgermeister Thomas Andresen nicht lange und bat SP-Politiker Erwin Andresen um ein Gespräch unter vier Augen.

„Wir haben doch gut zugelegt", sagt Erwin Andresen, der Spitzenkandidat der Schleswigschen Partei, nachdem das Wahlergebnis feststand, fügt jedoch hinzu, dass es „noch besser hätte sein können".

Und die Aussage erwies sich auch als richtig, denn als Kommunaldirektor Tom Ahmt die Mandatsverteilung bekannt gab, zeigte sich, dass die SP mit zwei Sitzen im Stadtrat bleibt.

Auch Wahlleiter Gösta Toft hatte mehr Stimmen erwartet, „auch wenn wir ein gutes Ergebnis erzielt haben", wie er meint.

Kirsten Nørgård Christensen (Venstre) führt die kleine Delegation aus Thomas Andresen (Venstre) (2. v. l.), SP-Wahlleiter Göste Toft und zum Schluss Erwin Andresen (SP) in einen Raum im Untergeschoss des Folkehjem, um dort erste Sondierungsgespräche zu führen. Foto: Karin Riggelsen

Für den amtierenden Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre) schienen die Stimmen der SP scheinbar wichtig, denn er wartete nervös auf Erwin Andresen. Zu einem Gespräch mit dem „Nordschleswiger" war er nicht bereit. 

Als Erwin Andresen im Folkehjem auftauchte, dauerte es nicht lange und der Venstre-Politiker zog den SP-Mann in eine ruhige Ecke. Dort unterhielten sich die beiden einige Minuten.

Venstre-Interesse an der SP

Für Thomas Andresen könnten die Mandate der SP im Stadtrat wichtig werden, denn Venstre hat laut dem Wahlergebnis elf Sitze sicher. Die können ergänzt werden durch die Mandate von Bündnispartner Dänische Volkspartei. DF hat allerdings nur zwei Sitze erreichen können. Deshalb fehlen den beiden noch weitere Sitze, um auf die mindestens 16 Mandate im Stadtrat zu kommen, die die Mehrheit bedeuten. Der Stadtrat hat 31 Sitze.

Allerdings stand Thomas Andresen am späten Dienstagabend allein im Königssaal des Folkehjem, während alle anderen Parteien sich zurückzogen, um miteinander zu verhandeln.

Wer sich mit wem zusammenschließt, um eine Mehrheit zu erreichen, wird sich wahrscheinlich am Mittwoch entscheiden. 

Die Mandatsverteilung gab Kommunaldirektor Tom Ahmt wie folgt bekannt:

  • Venstre 11 Mandate
  • Sozialdemokraten 9 Mandate
  • Konservative 4 Mandate
  • Neue Bürgerliche 2 Mandate
  • Dänische Volkspartei 2 Mandate
  • Schleswigsche Partei 2 Mandate
  • Sozialistische Volkspartei 1 Mandat.
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Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Orbáns Schatten reicht bis zu uns ins Grenzland“