Am 20. Juli feiert Inge Jepsen ihren 90. Geburtstag in Ekensund. Sie erblickte am 20. Juli 1934 als Ingeborg Hansen in Jeising (Jejsing) das Licht der Welt und wuchs dort gemeinsam mit ihrer älteren Schwester auf. 

Inge Jepsen kann auf ein langes und erlebnisreiches Leben zurückblicken. 

Sie erlebt die Wirren des Zweiten Weltkriegs als Kind in ihrem kleinen Dorf. Ohne etwas über die Nazi-Ideologie zu wissen, wird sie als Siebenjährige Mitglied der Jungmädchenschaft und erinnert sich heute noch an die Gemeinschaft und die schönen Trachten. Auf dem kleinen elterlichen Hof gab es viel Arbeit, denn zunächst war der Vater als Grenzgendarm unterwegs und später in Fröslee (Frøslev) interniert. 

1952 ist ein entscheidendes Jahr für Inge Jepsen. Sie geht auf die Heimvolkshochschule in Leck (Læk). Hier fühlt sie sich wohl. Die Gemeinschaft und Freundschaft dieser Zeit stehen noch heute deutlich in ihrer Erinnerung. Sie erlebt den Zusammenhalt, den Sport und die Reisen – etwa nach Süddeutschland und auf den Groß Glockner als etwas Befreiendes.

Faustballerin aus Leidenschaft

Inge Jepsen ist eine eifrige Faustballerin und bleibt ihrem Sport bis in die 60er-Jahre treu.

1953 geht sie nach Sonderburg (Sønderborg) und ist zunächst bei Buchhändler Clausen angestellt. Danach wird sie Verkäuferin bei Schlachtermeister Zickert. Sie rudert und ist viel mit der Grenzlandjugend zu Faustballturnieren unterwegs.

1954 lernt sie auf dem Knivsberg (Knivsbjerg) Gerhardt Jepsen, den Schlachtergesellen kennen, der gerade das Geschäft seines Großvaters in Ekensund übernommen hatte.

Sie heiraten 1955 und bauen zusammen den Schlachterladen mit eigener Wurstproduktion, hausgemachten Spezialitäten und Smørrebrød aus. 

Reisen nach Asien

Nach der Niedrigkonjunktur der 1970er-Jahre entscheidet sich das Paar 1977, das traditionsreiche Schlachtergeschäft in Ekensund zu schließen. Gerhardt Jepsen arbeitet danach viele Jahre bei Falck und Inge Jepsen als Verkäuferin, Näherin und Krankenpflegerin.

Gleichzeitig beginnt Inge Jepsen ihre vielen Reisen nach Asien, wo zwei ihrer drei Kinder seit Ende der 1970er-Jahre leben. Inge Jepsen hat alle Flugtickets aufbewahrt: Bis zu ihrem 80. Lebensjahr war sie 29-mal sowohl mit ihrem Mann als auch allein in Hongkong, um mit ihren Kindern und Enkelkindern zusammen zu sein. Und es gab viele gemeinsame Reisen innerhalb Europas, so wurde der 60. Hochzeitstag mit der ganzen Familie in Griechenland gefeiert.

Gratulation am Sonnabend

Im Alltag in Ekensund ist Inge Jepsen immer aktiv gewesen. Sie hat stets ein offenes Ohr für andere Menschen, war viele Jahre lang aktiv im Sozialdienst Fördekreis und hat ihren Mann in seinen letzten Jahren bis zu seinem Tod 2021 gepflegt. Als eifrige Leserin des „Nordschleswigers“ folgt sie auf dem I-Pad mit, was in der Welt los ist. 

Sie erledigt ihren Haushalt selbst, genießt ihre Rosen im Garten und freut sich über das tägliche Zusammensein mit ihren Urenkeln.

Für Nachbarinnen und Nachbarn sowie Bekannte besteht die Möglichkeit, Inge Jepsen am Sonnabend, 20. Juli, von 10 bis 16 zu Hause in Ekensund persönlich zu gratulieren.