Renovierung

Gemeindehaus steht vor der Wende

Gemeindehaus steht vor der Wende

Gemeindehaus steht vor der Wende

Jan Sternkopf
Jan Sternkopf Journalist
Gjenner/Genner
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Kirsten Kronborg Nielsen (rechts) und Christian Petersen haben für das Gemeindehaus in Gjenner/Genner große Pläne. Die Pläne stecken jedoch vorerst noch in der Warteschleife, weil der Vorstand für die anstehenden Aufgben mehr und neue Mitglieder braucht. Foto: Jan Sternkopf

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Das Gemeindehaus in Gjenner/Genner bedarf dringend einer Renovierung, um auch weiterhin Nutzer ansprechen zu können. Dabei bereitet vor allem die Küche Sorgen. Allerdings hapert es an genügend Freiwilligen, die sich für die Gemeinschaft einsetzen wollen.

Gjenner/Genner Der Aufruf im Gemeindeblatt von Gjenner/Genner lässt keinen Zweifel übrig: Wenn die Bürger nicht mehr Interesse aufweisen, sieht die Zukunft für das Gemeindehaus (forsamlingshus) gar nicht gut aus.

Der Vorstand braucht mehr Mitglieder, die bei den doch recht zahlreichen praktischen Aufgaben mit anpacken können, so der Vorsitzende August Nielsen. In der kommenden Zeit werden die Aufgaben in Bezug auf das Gemeindehaus nämlich kaum weniger, eher mehr, meint August Nielsen, der bei der nächsten Generalversammlung nach über 25 Jahren als Vorsitzender seinen Posten abgibt.

Bereits jetzt schon hat er seine Tätigkeit weitgehend eingestellt und seinem zweiten Vorsitzenden Christian Petersen das Ruder überlassen.

Neue Leute – frische Gedanken

„Es ist ein altes Haus, eingeweiht im Dezember 1907. Es ist über die Jahre hinweg zwar laufend renoviert worden, aber jetzt stehen größere Änderungen an – unter anderem ein Um- und Anbau, wenn wir auch in Zukunft Nutzer ansprechen wollen. Und dafür brauchen wir im Vorstand extra Hände, gern zwei oder drei Leute, die mit neuen Gedanken die Zukunft des Gemeindehauses sichern wollen“, erklärt Christian Petersen die Lage.

Noch muss sich der Vorstand jedoch gedulden. Zwar hat man jede Menge Pläne, aber ohne genügend Vorstandsmitglieder müssen die anstehenden Projekte vorerst in die Warteschleife gesetzt werden.

„Nächstes Jahr, also 2022, müßte es aber möglich sein, die Projekte so weit zu realisieren, dass wir im November ein durchrenoviertes Gemeindehaus präsentieren können“, sagt Vorstandsmitglied Kirsten Kronborg Nielsen.

Anbau geplant

Vor allem die Küche macht Sorgen. Mit knappen 30 Quadratmetern ist der Raum einfach zu klein, das Inventar wird bei Weitem nicht den Ansprüchen einer modernen Großküche gerecht. Schon gar nicht den Vorschriften der Behörden.

Ein Anbau soll nun den Platz in der Küche verdoppeln auf ganze 60 Quadratmeter.

Anscheinend haben sich die Erweiterungspläne bereits herumgesprochen.

„Vorfragen haben wir schon – unter anderem von professionellen Köchen, die sich einmieten wollen, und von Gästen, die die Räumlichkeiten für private Veranstaltungen nutzen möchten – Konfirmationen, Geburtstage und dergleichen. Aber auch für uns selbst ist es unbedingt nötig, dass wir über eine Küche verfügen, die sogar bei größeren Veranstaltungen mithalten kann“, erzählt Kirsten Kronborg Nielsen.

Haarders Frikadellen

Wie eng es in der jetzigen Küche sein kann, mussten die Freiwilligen bei den jüngsten Kalvø Højskoledage feststellen.

Ehemaliger Vorsitzender des Folketings Bertel Haarder äußerte zwar, er hätte bei der Gelegenheit „die besten Frikadellen" bekommen, dafür war aber in der Højskole-Woche auch geschuftet worden, erkennt Kirsten Kronborg Nielsen. Unnötig viel aufgrund der gedrungenen Küchenverhältnisse, fügt sie hinzu.

„Wir tun es aber gern, weil wir damit zeigen können, dass unser Gemeindehaus lebt – und immer noch eine Berechtigung hat“.

Eine neue Küche reicht aber nicht aus, um das Gemeindehaus auf den neuesten Stand zu bringen.

„Ein neues Dach ist ebenfalls nötig, der Fussboden im Festsaal muss ausgewechselt werden – und dann wollen wir gern alle Wände und die Decke neu streichen lassen“, erklärt Christian Petersen.

Gut fünf Millionen Kronen wird das Ganze wohl kosten, die ersten Kostenvoranschläge hat man bereits eingeholt.

Allein kann das Gemeindehaus die Renovierungsarbeiten nicht finanzieren.

Konzept erneuern

„Unsere finanzielle Lage ist nicht stramm. Im vergangenen Rechenschaftsjahr hatten wir trotz Corona einen Überschuß von 330 Kronen. Wir wollen natürlich gern vermieten, aber unser Kontenstand ist gesund. Dennoch brauchen wir für die Arbeiten in dieser Größenordnung die Hilfe von Fonds. Wir möchten eigentlich jetzt schon Gesuche verschicken, müssen aber notgedrungen noch etwas warten, bis der Vorstand vollzählig antreten kann. Aber wenn wir gar nichts machen, dann verdörrt unser Verein Genner Forsamlingshus. Es sei denn, wir krempeln das ganze Konzept um“, so Kirsten Kronborg Nielsen, die jedoch aus Rücksicht auf Andere keine weiteren Einzelheiten preisgeben möchte.

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