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Fluchtversuch von Peter Madsen

Fluchtversuch von Peter Madsen

Fluchtversuch von Peter Madsen

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Polizeiaufgebot in Albertslund nach einem Fluchtversuch aus dem Gefängnis. Es soll sich Medienberichten zufolge um Peter Madsen handeln. Foto: Presse-Fotos.dk/Ritzau Scanpix

Peter Madsen flüchtete am Dienstagvormittag aus seinem Gefängnis in Kopenhagen. Weit kam er nicht. Nach fünf Minuten in Freiheit war die Flucht zu Ende.

Peter Madsen, der eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes an der Journalistin Kim Wall verbüßt, ist am Dienstagmorgen gegen 10 Uhr aus dem Gefängnis Herstedvester Fængsel in Kopenhagen geflüchtet. Das Gefängnis schlug um 10.21 Uhr Alarm. Dies bestätigte die Polizei gegenüber „Danmarks Radio".

Madsen hatte mithilfe eines Gegenstandes, der wie eine Pistole aussah, eine Geisel genommen – laut der Zeitung „Ekstra Bladet" eine Psychologin. Letzteres wurde aber von Polizei und Gefängnisleitung nicht bestätigt. Zudem soll er am Körper etwas getragen haben, das wie ein Sprengstoffgürtel aussah.

Fünf Minuten Freiheit

Weil die Justizangestellte das Leben der Geisel in Gefahr sahen, ließen sie Madsen gehen und folgten ihm, zogen sich vorübergehend zurück. Madsen stieg in einen Lieferwagen ein. Der Polizei zufolge hatte der Fahrer keine Ahnung, wer der Flüchtige war. Einige Kilometer vom Gefängnis entfernt, im Nyvej in Albertslund, wurde der Flüchtige von der Polizei eingekreist. Dies geschah um 10.26 Uhr. Fünf Minuten nachdem er das Gefängnis verlassen hatte.

Wegen des vermeidlichen Sprengsatzes wurde Madsen einige Zeit auf der Grünfläche in Schach gehalten, bis ein Sprengstoffroboter eingesetzt werden konnte.

Minister kündigt Maßnahmen an

Kurz nach 13 Uhr teilte die Polizei mit, die Aktion sei abgeschlossen, und Peter Madsen sei abtransportiert worden.

Der Vorsitzende des Verbandes der Justizangestellten ist der Meinung, dass Peter Madsen nun in ein anderes Gefängnis überstellt wird. Zudem würden ihm vermutlich Hafterleichterungen gestrichen; ihm stehe eine saure Zeit bevor.

Justizminister Nick Hækkerup (Soz.) teilte mit, die Regierung werde eine Reihe weiterer Maßnahmen gegen Gefängnisflucht ergreifen.

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