In der Nacht zu Freitag hat ist ein Justizvollzugsbeamter von einem Gefangenen bewusstlos geschlagen worden. Der 39-Jährige hatte vorgegeben, auf Toilette zu müssen und dann den ersten von vier Beamten angegriffen, die ihn zum Abtritt begleiten sollten. Der Beamte, der die Zellentür aufschloss, sei von einem harten Schlag am Kopf getroffen worden, habe „das Gleichgewicht verloren und ist mit dem Kopf gegen ein Gitter“ gestoßen, so der Verband der dänischen Haftanstalten, Fængselsforbundet, in einer Pressemitteilung.

Anschließend sei der Gefangene auf die drei anderen Beamten losgegangen. Nach einem heftigen Tumult und dem Einsatz von Pfefferspray stellten die Beamten den Mann schließlich ruhig. Der Gefangene soll bereits zuvor im Laufe der Nacht mehrfach Drohungen gegen die Beamten gebrüllt und mit dem Inventar der Zelle umhergeschmissen haben.

Wie der Fængselsforbundet-Vorsitzende Kim Østerbye sagt, sei der Vorfall Ausdruck des rauen Alltags vieler Justizvollzugsbeamter. „Es gibt rundherum sehr gewaltbereite Gefangene und das hier ist leider noch ein deutliches Beispiel für die Verrohung, die in den Gefängnissen vor sich geht“, sagt er.

Nach dem Übergriff wurde der bewusstlose Beamte mit unter anderem losen Zähnen, einer aufgeplatzten Lippe und Beulen am Kopf ins Krankenhaus gebracht. Der Gefangene wurde in eine Hochsicherheitszelle verbracht. Gegen ihn wird nun wegen Gewalt gegen einen Beamten ermittelt.

Die Haftanstalt in der Kopenhagener Polizeizentrale wurde 2004 eingerichtet und hat 25 Plätze. Es handelt sich um eine spezielle Einrichtung für besonders gewalttätige Gefangene. In der Haftanstalt gelten verschärfte Bedingungen. So dürfen Insassen zum Beispiel nie mit mehr als einem anderen Gefangenen zugleich zusammentreffen.