Kriminalität

Zahl der angezeigten Vergewaltigungen rasant gestiegen

Zahl der angezeigten Vergewaltigungen rasant gestiegen

Zahl der angezeigten Vergewaltigungen rasant gestiegen

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der angezeigten Vergewaltigungen in Dänemark fast verdoppelt. Foto: AdobeStock

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Im Jahr 2021 sind bei der Polizei 2.150 Anzeigen wegen Vergewaltigung eingegangen. Das sind 1.000 mehr als noch in 2020, wie neue Zahlen zeigen.

Während die Gesamtzahl der angezeigten Straftaten in Dänemark aktuell rückläufig ist, steigt sie im Bereich der Sexualdelikte derzeit stark an.

Das belegen jüngste Zahlen der dänischen Statistikbehörde Danmarks Statistik.

Auswirkungen des Zustimmungsgesetzes

Demnach nahm die Zahl der Anzeigen von Sexualverbrechen um 16 Prozent zu. Im Bereich der Vergewaltigungen stiegen die Anzeigen um 88 Prozent. Der Anteil von erhobenen Anklagen aufgrund der Anzeigen stieg von 64 Prozent auf 72 Prozent.

„Im vergangenen Jahr wurden 1.000 mehr Anzeigen wegen Sexualdelikten gestellt als noch im Vorjahr. Dies muss unter anderem vor dem Hintergrund gesehen werden, dass das neue Zustimmungsgesetz 2021 in Kraft getreten ist“, sagt Isabell Hartvig Larsen, Konsulentin bei Danmarks Statistik, in einer Pressemitteilung.

Das Zustimmungsgesetz schreibt vor, dass es eine Straftat ist, mit einer Person Geschlechtsverkehr zu haben, die keine Zustimmung dazu gegeben hat.

Es wurden auch mehr Obszönitätsverstöße gemeldet, die um 15 Prozent zunahmen. Hier sank allerdings der Anteil der erhobenen Klagen von 60 auf 54 Prozent.

Weniger Strafanzeigen insgesamt

Die Gesamtzahl der Anzeigen wegen Verstößen gegen das Strafgesetzbuch sank von 325.500 im Jahr 2020 auf 289.500 im Jahr 2021. Das entspricht einem Rückgang von 11 Prozent.

Vor allem die Eigentumsdelikte nahmen ab, zu denen Fälschung und Raub gehören.

„Die Zahl der gemeldeten Straftaten gegen persönliches Eigentum ist seit mehreren Jahren rückläufig, auch wenn es von 2015 auf 2016 einen leichten Anstieg gab. Insgesamt ist die Zahl seit 2011 um 45 Prozent gesunken“, sagt Isabell Hartvig Larsen.

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