Freistadt

Bewohner von Christiania schließen Haschhändler aus

Bewohner von Christiania schließen Haschhändler aus

Bewohner von Christiania schließen Haschhändler aus

cvt/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Gesperrter Eingang zur „Pusher Street“. Foto: Nils Meilvang/Ritzau Scanpix

Die Freistadt Christiania mitten in Kopenhagen ist weltweit für ihre Freizügigkeit auch in Sachen weiche Drogen bekannt. Doch mit harter Drogenkriminalität wollen die Bewohner nichts zu tun haben – und schließen die Dealerbuden zum wiederholten Male. Diesmal mit neuen Mitteln.

Die Bewohner der autonomen Gemeinde Christiania, in Dänemark „Christianitter“ genannt, haben das Gebiet, in dem Dealer in ihrem Quartier mit Haschisch handeln, abgesperrt. Dazu gehört auch die bekannte „Pusher Street“ mit ihren Verkaufsbuden, in denen unter anderem fertige Joints angeboten werden.

Sämtliche Zugänge zu der Straße sind blockiert – mit einem zwei Meter hohem schwarzen Zaun. „Hier ist Feierabend“, so eine Frau an einem der Eingänge zu einem Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Ritzau am Dienstag. Ein Schild klärt auf: „Die Pusher Street ist die nächsten Paar Tage geschlossen. Wir öffnen dann wieder mit einer gemütlicheren Straße“, steht darauf.

Immer wieder Festnahmen

Derweil diskutieren die Christianitter erneut über den Haschhandel in ihrer Freistadt. Dem Vernehmen nach gibt es verschiedene Fraktionen und Uneinigkeit darüber, wer in Christiania verkaufen dürfen soll – und wer nicht. Wenn es nach der Polizei geht, lautet die Antwort „niemand“ – immer wieder greift sie ein und macht Festnahmen in Christiania. Laut Polizei 150 alleine dieses Jahr, von denen 50 zu Untersuchungsinhaftierungen führten.

Bereits im September 2016 hatte es für große Aufmerksamkeit gesorgt, als die Christianitter selbst die Haschbuden abrissen, nachdem es zu steigender Gewaltkriminalität gekommen war. Unter anderem wurde ein Polizist unweit der Freistadt erschossen.

Über die Hintergründe der derzeitigen Aktion wollen die Christianitter sich erst nach einem gemeinsamen Treffen äußern. Die Polizei teilt unterdessen mit, dass sie die Lage in Christiania eng verfolge und den Bewohnern beim Schließungsplan gerne behilflich sei.

 

Mehr lesen

Ehrenamt

Nach häuslicher Gewalt – die Freiwilligen im Frauenhaus haben ein offenes Ohr

Apenrade/Aabenraa Damit ein Frauenhaus funktioniert und zu einem sicheren Ort wird, müssen viele verschiedene Leute zusammenarbeiten. Für die Einrichtung in Apenrade sind das nicht nur festangestellte Fachkräfte, sondern auch engagierte Freiwillige. Warum sie für das Apenrader Frauenhaus so wichtig sind und die Arbeit vor Ort nachhaltig unterstützen, erklären Hanne Frederiksen und Henriette Tvede Andersen.