Recht & Justiz

Haftanstalten in Dänemark überlastet

Haftanstalten in Dänemark überlastet

Haftanstalten in Dänemark überlastet

jt
Aarhus
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Die Zahl der Isolationshaften ist deutlich angesteigen. Mehr unter „Rekord bei der Isolationshaft” weiter unten. Foto: Kriminalforsorgen

Der Druck auf die Gefängnisse in Dänemark steigt stetig. Derzeit werden gar mehrere Insassen zusammen in eine Einzelzelle inhaftiert.

Die Gefängnis-Bücherei ist zur Zelle umfunktioniert und auch im Fitnessraum werden Kriminelle eingeschlossen. Das ist Alltag in den dänischen Gefängnissen, berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau. Die Haftanstalten platzen in diesem Jahr mit einer durchschnittlichen Belegschaft  von 101,7 Prozent förmlich aus allen Nähten.

Das sorgt laut Camilla Wenzel, Gefängniswärterin bei Aarhus Arrest, für viele kleinere Auseinandersetzungen unter den Insassen und damit auch für mehr Arbeit für das Haftpersonal.  „Normalerweise haben wir ein Maximum von 66 Insassen. Doch derzeit sind wir ständig mit 70 Inhaftierten überbelegt. Selbst die Bücherei ist eine Zelle“, so Wenzel. Trotzdem rufen ihr zufolge Beamte der Polizei des Öfteren an, um zu hören, ob noch Platz für mehr Personen wäre.

Bei der Kriminalfürsorge, die die Haftanstalten in Dänemark betreibt, kennt man die Problematik mit den überfüllten Gefängnissen. „Das Problem ist, dass wir in den vergangenen zwei Jahren rund 500 zusätzliche Insassen bekommen haben. Das bedeutet, dass, selbst wenn wir dauernd neue Zellen freimachen, kommen wir mit der Nachfrage nicht hinterher“, erklärt der Direktor, Thorkild Fogde, gegenüber Ritzau.

Im vergangenen Jahr lag die durchschnittliche Belegschaft in den dänischen Gefängnissen bei 100 Prozent. Derzeit sind rund 4.000 Personen in einem Gefängnis in Dänemark inhaftiert.

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