Kriminalität

Hohe Vergewaltigungszahlen sorgen für Besorgnis

Hohe Vergewaltigungszahlen sorgen für Besorgnis

Hohe Vergewaltigungszahlen sorgen für Besorgnis

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Die Polizei rechnet damit, dass die Dunkelziffer bei Vergewaltigungen noch deutlich höher sein könnte. Foto: Lars Krabbe/Jyllands-Posten/Ritzau Scanpix

Eine neue Untersuchung zeigt, dass jedes Jahr circa 11.400 Mädchen und Frauen in Dänemark Opfer von Vergewaltigung werden. Det Kriminalpræventive Råd fordert deshalb, sich der Thematik intensiver anzunehmen.

Rund 11.400 Mädchen und Frauen in Dänemark sind jedes Jahr einer Vergewaltigung oder einem Vergewaltigungsversuch ausgesetzt.

Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Justizministeriums, des Rates zur Verhinderung von Kriminalität (Det Kriminalpræventive Råd/ DKR), der Reichspolizei und der Universität Kopenhagen. Der Wert entspricht dabei dem Durchschnitt aus den Jahren 2017 bis 2019.

Dies seien so viele Fälle von Vergewaltigungen, dass schnell Anstrengungen nötig seien, um die Zahl zu senken, meint der DKR-Vorsitzende, Erik Christensen.

„Bisher haben wir uns sehr darauf konzentriert, was wir tun sollen, wenn das Verbrechen bereits geschehen ist. Aber wir denken, wir müssen stattdessen einen echten kulturellen Wandel vornehmen. Das schaffen wir nur, wenn wir so viele Akteure wie möglich, die sich auf dem Gebiet auskennen, an einen Tisch bringen, um Strategien zu entwickeln“, so Christensen.

Hauptsächlich junge Opfer

In 49 Prozent der untersuchten Fälle ist es zu einer Vergewaltigung gekommen, beim Rest lag ein Versuch vor. Opfer sind hauptsächlich Jugendliche und junge Erwachsene. Mehr als die Hälfe ist unter 25 Jahre.

Die Regierung, die Radikale Venstre, die Sozialistische Volkspartei und die Einheitsliste haben sich im September bereits auf die Einführung eines neuen Vergewaltigungsgesetzes verständigt. Demnach müssen in Zukunft beide Parteien vor dem Sex ihre Zustimmung dazu geben, ansonsten handelt es sich um eine Vergewaltigung. Das gilt auch in einer Beziehung.

Erik Christensen freut sich, dass es das neue Gesetz gibt, aus seiner Sicht müsse allerdings schon früher mit der Prävention von Vergewaltigung angefangen werden.

„Das neue Gesetz ist toll. Wir glauben aber nicht, dass dies allein das Problem löst. Ich denke, wir müssen die ältesten Schüler in den Volksschulen und in den weiterführenden Schulen gezielt in der Thematik unterweisen.“

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