Gesellschaft

Die Klima-Konfrontation

Die Klima-Konfrontation

Die Klima-Konfrontation

Sonderburg/Kopenhagen
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Schüler im Land demonstrieren für einen verantwortungsvolleren Umgang mit der Erde – hier auf dem Schlossplatz in Kopenhagen. Foto: Martin Lehmann / Ritzau Scanpix

Polarisiert Dänemarks Jugend mit ihren Klimaschutzforderungen? Ja und das aus gutem Grund, sagt Klima-Aktivist Rasmus Madsen aus Sonderburg. Er verrät, was er persönlich tut, um die Erde zu retten.

Entzweit der Klimaschutz in Dänemark die Generationen? Die ehemalige Klimakommissarin der EU-Kommission und Ex-Umwelt- und Klimaministerin Connie Hedegaard (Kons.) jedenfalls sieht eine große Kluft,  die sich zwischen Alt und Jung auftut.

Für die Vorsitzende der grünen Denkfabrik Concito sind  Konfrontationen wie in den politisierten 1970er Jahren in Dänemark  nicht ausgeschlossen. „Einige der Jungen sind so von der Klimasache eingenommen und derart ungeduldig, dass hier der Keim für eine neue Polarisierung liegt“, sagt sie.

Rasmus Madsen ist Schüler in Sonderburg und Mitorganisator der weltweiten Klimastreik-Aktion „Fridays for Future“. Der 17-Jährige sieht die Polarisierung gelassen.

Rasmus Madsen hilft mit, die Klimastreiks in Nordschleswig zu organisieren – wie hier an einem Freitag in Sonderburg. Foto: David Skaaning / JydskeVestkysten

 „Es ist in jeder Jugendbewegung so, dass man  mit älteren Generationen nicht übereinstimmt.  Gut ist auf jeden Fall, dass alle damit konfrontiert werden, was nicht gut läuft.“

Madsen will gemeinsam mit anderen streikenden Schülern die Erwachsenen dazu bringen, endlich etwas für das Klima zu  tun. Effektiv und nachhaltig und vor allem: aktiv. „Die Generationen vor mir haben sich ja ausführlich mit dem Klimaschutz beschäftigt und sogar Lösungen gefunden. Sie setzen sie aber nicht um – und das ist noch viel schlimmer! Sie haben  Lösungen, nutzen sie aber nicht.“

Persönliche Verhaltensänderungen

Seine Generation fange nun an, auch am eigenen Verhalten etwas zu ändern, um das Klima zu schützen. „Ich fahre beispielsweise jeden Tag zehn Kilometer mit dem Rad zur Schule und im vergangenen Jahr bin ich erstmals nicht mit meinen Eltern in den Charter-Urlaub nach Ägypten geflogen. Mir ist bewusst geworden, wie umweltschädlich solche Flüge sind und daran möchte ich mich nicht beteiligen. Nein, von einem Charterflug geht die Welt zwar nicht unter. Aber wenn man sich für das Klima einsetzt, muss man nun mal bei sich selbst anfangen.“

Ich sehe mir lieber Alsen genauer an. Man muss schließlich nicht weit weg reisen, um Neues zu entdecken.

Rasmus Madsen

Auch den Sommerurlaub werde ich wieder mit Radtouren in Dänemark verbringen“, so der Gymnasiast, der auch seine Ernährung aus Überzeugung auf vegan umgestellt hat.

„Manche Erwachsenen werfen uns vor, wir tun selbst nichts, aber das stimmt nicht. Und nur weil es mal einen Idioten gibt, der sich falsch verhält, sind das nicht alle. Ich sehe im Bekanntenkreis und an der Schule ganz klar, dass sich das Verhalten unserer Generation mit Blick auf das Klima verändert hat.“

Rasmus Madsen bei einer Klima-Kundgebung in Sonderburg Foto: David Skaaning / JydskeVestkysten
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