Grevens Fejde

Massengrab mitten in Aalborg entdeckt

Massengrab mitten in Aalborg entdeckt

Massengrab mitten in Aalborg entdeckt

jrp
Aalborg
Zuletzt aktualisiert um:
Bisher haben die Archäologen sieben Skelette ausgegraben. Foto: Nordjyllands Historiske Museum

Wahrscheinlich stammen die kürzlich mitten in Aalborg gefundenen Skelette aus einer historischen Schlacht, die vor knapp 500 Jahren stattfand.

Bei Bauarbeiten in der Tiendeladen in Aalborg stieß man auf Skelettreste. Archäologen wurden hinzugezogen, und die waren begeistert von dem Fund, berichtet „Nordjyske“.

Die Wissenschaftler des Historischen Museums von Nordjütland meinen nämlich, dass die menschlichen Knochen aus dem Jahre 1534 stammten. Damals fand die sogenannte Grevens Fejde statt, eine Schlacht, bei der Christian III. an der Spitze seines Heeres gegen Aufrührer kämpfte, die unter anderem Aalborg einnehmen wollten. Der König schlug damals den Aufstand nieder. Zurück blieben die vielen Toten, die in einem Massengrab verscharrt wurden.

Verletzungen als Indiz für Gewalt

Die Archäologen sehen als Indiz, dass es sich bei den Skeletten um Schlachtteilnehmer handelt, unter anderem durch die Lage der Knochen sowie die Verletzungen, die festgestellt wurden. Außerdem liegt das Grab in dem Gebiet, auf der Grevens Fejde stattgefunden hat.

Gefunden wurden bisher Skelettteile von zehn Personen. Die Ausgrabung hat Ausmaße von eineinhalb mal zwei Metern. Die Archäologen erwarten, dass sie bei weitergehenden Grabungen noch mehr Knochen finden. 

Die menschlichen Überreste sollen in die Sammlung historischer Skelette des Museums in Nordjütland aufgenommen werden. 

Grevens Fejde

Grevens Fejde gilt als der letzte große Bürgerkrieg, der in der Reformationszeit zwischen Katholiken und Protestanten stattfand. Damals konnte sich der Reichsrat (Rigsrådet) nach dem Tod von Frederik I. im Jahr 1533 nicht darauf einigen, den protestantischen Herzog Christian von Schleswig-Holstein (später Christian III.) als König einzusetzen. Darum zog Graf (grev) Christoffer von Oldenburg mit einem Heer nach Dänemark, um die Einsetzung von Christian II. als König zu erzwingen. Diese Schlacht ging deshalb als Grevens Fejde in die Geschichte ein. 

Als Reaktion auf den Einmarsch von Graf Christoffer und die geplante Krönung von Christian II. schloss sich ein Teil des Adels zusammen und krönte 1534 Christian III. in Horsens zum König. Der heuerte den Heerführer Johan Rantzau an, der Dänemark wieder eroberte und die Aufstände in Aalborg niederschlug. Der Krieg endete im Jahre 1536 und zog die Reformation des Reiches nach sich. 

Mehr lesen