Ein Beamter der Polizei von Mittel- und Westjütland hatte offensichtlich kein gesteigertes Vertrauen in das dänische Rechtssystem. Anstatt die Ermittlungen seiner Kollegen in einem Schikane-Fall, in dem er selbst der Geschädigte war, abzuwarten, ging er selbst in die Offensive, um sich zu rächen.

Dies hat nun dazu geführt, dass er selbst sich demnächst auf der Anklagebank wiederfinden wird, berichtet TV MidtVest. Amtsmissbrauch, so der Vorwurf.

Der Fall begann damit, dass zwei Personen den Polizisten angeblich belästigen wollten. Zu diesem Zweck schalteten sie ein Bordell-Inserat, das auf die Privatadresse des Mannes verwies. Das brachte ihnen eine Anzeige ein. Doch dem Beamten war dies offenbar nicht genug.

In der Anklageschrift wird beschrieben, wie der Mann in die Offensive ging – und seine Kollegen dazu aufforderte, es ihm gleich zu tun. „Ich gebe Kuchen aus, jedes Mal, wenn einer einen der beiden Spaßmacher für eine Gesetzesübertretung schnappt, egal ob sie über rot gegangen sind oder anderes. Viel Spaß :)“, schrieb er in einer Mail an seine Kollegen.

In einer weiteren Mail instruierte der Mann einen Kollegen im Umgang mit den beiden Tatverdächtigen. „Es muss gründlich durchsucht und Leibesvisitation gemacht werden, oral, anal und in der Harnröhre“, so der Polizist laut Anklageschrift.

Einmal soll er einen der beiden oder beide Tatverdächtige persönlich aufgesucht haben. Unter anderem sei auch einer der beiden im Auto angehalten, auf Drogen getestet, durchsucht und schließlich festgenommen worden.

Zudem soll der Beamte laufend Suchen in der Ermittlungs-Datenbank der Polizei über den Fall der Bordell-Anzeige vorgenommen haben, obwohl er selbst die Anzeige erstattet hatte.

Am Dienstag ist in Viborg Prozessauftakt.