Verkehr

Nach Flugzeugabsturz: „Kein Grund zur Sorge“

Nach Flugzeugabsturz: „Kein Grund zur Sorge“

Nach Flugzeugabsturz: „Kein Grund zur Sorge“

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Ein Wrackteil der verunglückten Maschine. Foto: Tiksa Negeri/Reuters/Ritzau Scanpix

Auch in Dänemark startet und landet derselbe Flugzeugtyp, der am Wochenende in Äthiopien abstürzte. Ein Experte sieht jedoch keinen Grund zur Sorge.

Zwei Abstürze einer Boeing 737 Max 8 innerhalb von sechs Monaten. Beide Male kurz nach dem Start und beide Male mit bemerkenswerten Werten bei der Geschwindigkeit und Steigrate des Flugzeuges. Jüngst ist eine Maschine von Ethiopian Airlines am Wochenende abgestürzt. Dabei kamen sämtliche 157 Insassen um Leben. Einen Grund zur Sorge sieht der  so der Flugexperte und frühere Vize-Direktor des Kopenhagener Flughafens, Hans Christian Stigaard, jedoch nicht.

„Ich hätte keine Bedenken dabei, in diesen Flugzeugtyp zu steigen“, so der Experte zum „Nordschleswiger“. Mehrere Fluggesellschaften, die von und nach Dänemark fliegen, unter anderem aus Billund, verwenden auf ihren Routen die Boeing 737 Max 8. Darunter Norwegian, Icelandair und Ryanair. „Es ist natürlich bedenklich, dass zwei Neuauslieferungen innerhalb kürzester Zeit abstürzen. Da ist es völlig natürlich, dass man über die Sicherheit spekuliert“, so Stigaard.

Ihm zufolge hat die Max 8 ein spezielles Sicherheitssystem eingebaut, dass einen Strömungsabriss, ein sogenannter Stall, verhindern soll. „Das versetzt automatisch das Flugzeug in einen Sinkflug, damit das Flugzeug in eine sichere Fluglage zurückgelangt. Doch bei ungenauen Geschwindigkeitsangaben kann das System zu Unrecht eingreifen. Vieles deutet darauf hin, dass dies der Fall beim Absturz der Lion-Air-Maschine im Oktober 2018 war“, so Stigaard.

Statement erwünscht

Doch ob das System möglicherweise auch beim jüngsten Unfall eine Rolle spielt müssen die Ermittlungen zeigen. „Ähnlichkeiten mit dem Lion-Air-Absturz gibt es zumindest“, so Stigaard und ergänzt: „Die Ermittler arbeiten jetzt auf Hochtouren, um die Unglücksursache zu ermitteln.“ Er hätte sich gewünscht, dass die dänische Verkehrsbehörde oder die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) ein kurzes Statement veröffentlichen. „Sie hätten ja einmal erklären können, dass sie alles unter Kontrolle haben und auf ein eventuelles Problem aufmerksam sind. Wir sprechen hier von dem meistproduzierten Flugzeugtyp der Welt“, so der Experte.

In China sind die Behörden einen Schritt weiter gegangen und haben allen Flugzeugen des besagten Typs  ein Flugverbot erteilt. „Das halte ich jedoch für übertrieben. Es ist ein sicheres Flugzeug“, so Stigaard.

Mehr lesen
Deutsche Regionalbahnen sollen ab 2027 bis nach Tingleff fahren.

Mobilität

Dänemark sichert Millionen Kronen für grenzüberschreitenden Bahnverkehr zu

Apenrade/Aabenraa Dänemark und die schleswig-holsteinische Nahverkehrsgesellschaft Nah.SH arbeiten an der Umsetzung des künftigen Regionalverkehrs im Grenzland. Wie aus einem zuvor vertraulichen Papier des Transportministeriums hervorgeht, wird Dänemark Neuanschaffungen und Umrüstungen von deutschen Zügen mitfinanzieren, die ab 2027 bis nach Tingleff rollen sollen. Nicht alle sind glücklich über diese Lösung.