Hochsaison

Neuer trauriger Rekord: Fast 1.500 Tiere in den Tierheimen

Neuer trauriger Rekord: Fast 1.500 Tiere in den Tierheimen

Neuer trauriger Rekord: Fast 1.500 Tiere in den Tierheimen

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Kopenhagen/Apenrade
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Katzen
Allein in den Tierheimen des Tierschutzvereins Dyrenes Beskyttelse warten schon 1.200 Katzen – da sind die anderen Unterkünfte im Lande noch nicht mitgezählt. Foto: Dyrenes Beskyttelse

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Die Hochsaison für ausgesetzte Haustiere ist beim Tierschutzverein in vollem Gange. Katzen belegen die meisten Käfige – aber auch eine andere flauschige Tierart kommt dieses Jahr besonders häufig vor.

In den landesweit acht Tierheimen des dänischen Tierschutzvereins Dyrenes Beskyttelse sind derzeit etwa 1.500 ausgesetzte Haustiere untergebracht, schreibt der Verein in einer Pressemitteilung.

Die meisten dieser Tiere sind Katzen, aber auch Kaninchen ziehen in diesem Jahr die Zahlen nach oben. Und die Saison ist noch nicht auf ihrem Höhepunkt, die Zahl steigt täglich.

„Unsere Tierheime sind bis zum Rand gefüllt“

„Es ist eine traurig hohe Zahl, die leider jeden Sommer zunimmt. Vergangenes Jahr hatten wir auch viele hilfsbedürftige Tiere, aber dieses Jahr pustet uns das Dach weg! Unsere Tierheime sind bis zum Rand gefüllt, und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Freiwilligen sind überfordert“, sagt Jens Jokumsen, Familientiermanager bei dem dänischen Tierschutzverein.

Normalerweise werden die Tierheime von freiwilligen Pflegefamilien unterstützt, die ihr Zuhause für die vielen Katzen und Kätzchen öffnen, aber dieses Jahr war es schwierig, genügend Hilfe zu bekommen. Die Tierheime haben deshalb besonders viel zu tun, um allen Tieren zu helfen. Dazu gehören knapp über 1.200 Katzen und Kätzchen und mehr als 100 Kaninchen.

Hund
Auch viele Hunde suchen schon jetzt ein neues Zuhause – und die Hochsaison steht erst noch bevor. Foto: Dyrenes Beskyttelse

Pflegefamilien gesucht

Die Tierheime haben weder den Platz noch die Zeit, um sich täglich um so viele Tiere zu kümmern.

„In diesem Jahr haben wir festgestellt, dass die Leute viele Sommerpläne hatten, und das haben wir gemerkt, weil es schwer war, genügend freiwillige Pflegefamilien zu finden. Es ist einfach nicht möglich, so viele Tiere zu retten ohne die unschätzbare Hilfe, die wir von Freiwilligen bekommen“, sagt Jokumsen. Im Jahr 2020 erhielt der Tierschutzverein Hilfe von 702 Pflegefamilien – und sucht händeringend nach noch mehr Hilfe.

Kaninchen
Niedlich – aber nicht ganz so pflegeleicht, wie manche Kinder und Eltern es sich vielleicht vorstellen: Kaninchen. Foto: Dyrenes Beskyttelse

 

Die Kaninchen strömen herbei

Derzeit befinden sich rund 100 Kaninchen allein in den acht Tierheimen von Dyrenes Beskyttelse. Im Juni wurden 74 von ihnen abgegeben, und es gibt eine lange Warteliste von Kaninchenbesitzern, die möchten, dass die Tierheime ihnen helfen, ein neues Zuhause für ihre Tiere zu finden.

„Die langen Listen könnten vermieden werden, wenn Kaninchenbesitzer sich vorher gründlich informieren würden, was es heißt, Kaninchen zu halten. Ein Kaninchen kann so alt werden wie ein Hund und braucht viel Platz, damit es gedeiht“, erklärt Jokumsen.

Im Jahr 2020 wurden 645 der Tiere in den Tierheimen des Tierschutzvereins abgegeben. Mit den hohen Zahlen schon vor dem Höhepunkt der „Dumping-Saison“ dürfte 2021 ein noch wilderes Jahr werden als es 2020 war, schätzt Dyrenes Bskyttelse.

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