Bin ich nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung immun gegen das Virus? Eine Frage, die sich viel Bürgerinnen und Bürger seit Langem stellen – und der auch die dänische Behörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten, Statens Serum Institut (SSI), mit einer Untersuchung nachgegangen ist.

Das Ergebnis: Jeder fünfte Corona-Kranke ist nach seiner Genesung nicht immun gegen eine erneute Infektion. Von Personen über 65 Jahren bauen sogar nur weniger als die Hälfte nach überstandener Krankheit genug Antikörper gegen das Virus auf.

Die meisten sind geschützt

Forscher Steen Ethelberg unterstreicht in einer Pressemitteilung, dass die meisten somit allerdings noch mindestens ein halbes Jahr vor einer erneuten Infektion geschützt sind.

„Aber es ist nicht jeder immun. Vor allem bei älteren Menschen hat unsere Studie beunruhigende Ergebnisse geliefert. Nur die Hälfte war geschützt“, so Ethelberg.

Vor dem Hintergrund der Studie appelliert der Forscher an alle Bürgerinnen und Bürger, das Impfangebot anzunehmen, auch wenn sie bereits einmal mit dem Virus infiziert waren.

20 Millionen Tests analysiert

Für die Studie wurden mehr als 20 Millionen PCR-Tests aus dem vergangenen Jahr ausgewertet, die an vier Millionen Personen durchgeführt wurden.

Die SSI-Forscher haben daraufhin analysiert, wie oft Bürgerinnen und Bürger null, einmal oder mehrmals positiv getestet wurden.

Zudem hat die Studie untersucht, wie lange man nach Abschluss des Krankheitsverlaufs immun ist. Seit dem vergangenen Jahr wird diskutiert, ob die während der Infektion gebildeten Antikörper im Laufe der Zeit verschwinden.

Die Untersuchungen zeigen, dass die Immunität, wenn sie vorhanden ist, nach sechs Monaten nicht nachlässt. Allerdings gilt es laut SSI zu beachten, dass das Coronavirus erst seit knapp einem Jahr in der Bevölkerung vorkommt und es daher immer noch schwierig ist, die langfristigen Auswirkungen der Infektion zu untersuchen.