Die Meldung schlug am Donnerstag ein wie eine Bombe: Dänemark setzt die Impfung mit dem Vakzin der Firma Astrazeneca für 14 Tage aus, nachdem Vermutungen aufgekommen waren, dass der Impfstoff im Zusammenhang mit der Bildung von Blutgerinnseln stehen könnte.

Auch wenn das generelle Vertrauen der Bevölkerung in das Impfprogramm und die Gesundheitsbehörden aufgrund guter Kommunikation und Transparenz hoch sei, könne die jüngste Nachricht dazu führen, dass die Skepsis der Bürgerinnen und Bürger gegenüber dem Astrazeneca-Impfstoff weiter wachse, sagt Michael Bang Petersen, Professor für Staatskunde an der Universität Aarhus und führender Kopf hinter dem „Hope-Projekt“, das seit Beginn der Pandemie die Haltung der Bevölkerung gegenüber den Maßnahmen der Regierung untersucht.

Steigendes Misstrauen

„Wir wissen durch unsere Forschungen, dass, wenn man Dinge wie diese hier offen und transparent kommuniziert, dies nicht dazu führt, das Vertrauen in die Behörden und das Impfprogramm zu untergraben. Allerdings kann es natürlich isoliert gesehen Skepsis und das Misstrauen gegenüber dem Astrazeneca-Impfstoff hervorrufen. Es gab bereits Skepsis im Vorfeld. Daher ist es natürlich nicht förderlich, wenn jetzt weitere negative Geschichten publik werden“, so der Experte zur Nachrichtenagentur „Ritzau“.

Das steigende Misstrauen bestätigt auch eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Voxmeter. Demnach gaben 13,5 Prozent der Befragten an, dass sie auf keinen Fall mit dem Vakzin von Astrazeneca geimpft werden wollen.

Trotz der aktuell negativen Schlagzeilen glaubt Bang Petersen, dass ein gewisser Teil des Vertrauens aufgrund der hohen Anerkennung gegenüber den Behörden wieder hergestellt wird, sollten sich die derzeitigen Vermutungen als haltlos erweisen.