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Studie: Ausländische Studierende für Dänemark ein Gewinn

Studie: Ausländische Studierende für Dänemark ein Gewinn

Studie: Ausländische Studierende für Dänemark ein Gewinn

Ritzau/ket
Kopenhagen
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Dänemark steht in den nächsten Jahren vor einem historisch weitreichenden Umbau seiner Energieversorgung, bei dem vor allem die derzeit knappen Ingenieurinnen und Ingenieure eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der politischen Ziele spielen werden (Archivbild). Foto: Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix

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Die dänische Regierung hat im vergangenen Jahr eine Obergrenze für ausländische Studierende festgelegt. Eine Analyse zeigt jedoch, dass diese Studentinnen und Studenten einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gewinn für das Land sind. Experten fordern daher, das Aus für die Obergrenze – wenigstens in bestimmten Studiengängen.

Frauen und Männer aus dem Ausland, die in Dänemark etwa Ingenieurwissenschaften oder IT studieren, leisten einen Milliardenbeitrag zur dänischen Wirtschaft. Dies ist das Ergebnis einer umfassenden neuen Analyse, die Damvad Analytics für den dänischen Ingenieurverband (IDA) durchgeführt hat.

Selbst wenn sie für einen kürzeren Zeitraum dänische Studierendenunterstützung (SU) erhalten und selbst wenn einige nach Abschluss ihrer Ausbildung das Land wieder verlassen, trägt jeder ausländische Absolvierende über einen Zeitraum von 13 Jahren durchschnittlich mehr als zwei Millionen Kronen bei. Internationale Studierende haben somit in den Jahren 2007 bis 2020 über 26,7 Milliarden Kronen in die Kassen der Gesellschaft gespült. Allein der Beitrag ausländischer Studierender in technischen und wissenschaftlichen Studiengängen wie dem Ingenieurwesen beläuft sich auf fast 12 Milliarden Kronen.

Obergrenze für Studierende aus dem Ausland

Die Ergebnisse stehen im Gegensatz zu der Tatsache, dass eine Mehrheit des Parlaments im vergangenen Jahr eine Obergrenze für die Zahl der ausländischen Studierenden eingeführt hat, um die dänischen Ausgaben für SU zu senken. „In Wirklichkeit geht es aber um sehr wenige SU-Kronen“, so Mads Eriksen Storm, Leiter der Abteilung für Bildungs- und Forschungspolitik bei Dansk Ervherv.

Aske Nydam Guldberg, Vorsitzender des dänischen Ingenieurverbandes, bezeichnet ausländische Studierende als ein übersehenes Milliardengeschäft für die dänische Gesellschaft. „Die Begrenzung der Zahl ausländischer Studierender ist wirklich ein schlechtes Geschäft, denn sie sind eine Investition, die Dänemark reicher und intelligenter macht. Wir brauchen dringend Arbeitskräfte. Sie sind ein wichtiger Faktor bei der Verwirklichung des grünen Wandels und der Digitalisierung der Gesellschaft, die zu den größten Herausforderungen der Gesellschaft gehören“, sagte er.

Fachkräfte für den grünen Wandel und die Digitalisierung fehlen

Er weist darauf hin, dass bis 2030 allein in den Bereichen Ingenieurwesen, Technik und IT 13.000 neue Hochschulabsolvierende fehlen werden. „Dies erfordert eine deutlich höhere Zahl von Studierende der Ingenieurwissenschaften. Aber das ist angesichts der derzeit schrumpfenden dänischen Jahrgänge nicht realistisch“, teilte Aske Nydam Guldberg mit. Für ihn liegt es auf der Hand, dass die Begrenzung ausländischer Studierender in der künftigen Regierung ganz abgeschafft oder in Bildungsbereichen mit hoher Nachfrage ausgesetzt werden sollte.

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