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Suspekter Corona-Test-Kauf in Mitteljütland verblüfft Experten

Suspekter Corona-Test-Kauf in Mitteljütland verblüfft Experten

Corona-Test-Kauf in Mitteljütland verblüfft Expert

Ritzau/hm
Viborg
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Die Region Mitteljütland hat ziemlich teure Corona-Tests von einer nicht registrierten Firma gekauft (Symbolbild). Foto: Unsplash/Mufid Majnun

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Die Region Mitteljütland hat viele Millionen Corona-Tests für viele Millionen Kronen von einer zweifelhaften Firma gekauft. Ein Vorgang, den ein Gesundheitsexperte in vielen Jahren seiner Arbeit noch nicht gesehen hat.

Die Region Mitteljütland hat zwei Drittel von insgesamt 65,5 Millionen Schnelltests von einer britischen Firma bezogen, die weder in der EU noch in Dänemark als Unternehmen registriert ist, das Medizinprodukte verkaufen darf. Dies berichtet die Zeitung „Politiken“.

43 Millionen Tests für 825,5 Millionen Kronen lägen somit außerhalb der Kontrolle der Arzneimittelbehörde, so die Zeitung.

Jes Søgaard, Professor für Gesundheitswirtschaft an der Süddänischen Universität, findet das Kaufverhalten der Region „höchst ungewöhnlich.“

„Ich habe in den 42 Jahren, in denen ich in dem Fach arbeite, so etwas noch nicht gesehen“, so Søgaard, alle Regeln seien gebrochen worden. Seiner Meinung nach würde normalerweise ein Sicherheits- und Quailitäts-Check vor dem Kauf gemacht, damit die Firma verantwortlich gemacht werden könne.

Die Region hatte die Tests ohne Ausschreibung gekauft. Die Firma, um die es geht, hatte sich bis Sommer vergangenen Jahres auf dem Immobilienmarkt betätigt und hat laut „Politiken“ weder eine Homepage, eine Telefonnummer noch andere Kontaktdaten.

Die Unternehmensgruppe hinter der Firma teilte mit, es gebe keine Mitarbeiter, die zurzeit arbeiteten.

Experte wundert sich

Der Gesundheitsexperte Jes Søgaard wundert sich auch darüber, dass keine Angebote eingeholt wurden, seiner Ansicht nach hätte man die Tests für rund die Hälfte des Preises kaufen können.

„Ein ziemlich hoher Preis, aber mein Hauptpunkt ist der Sicherheitsverstoß. Die Frage ist, ob die Arzneimittelbehörde die Nutzung dieser Tests gestattet.“

Søgaard kann sich vorstellen, dass die Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter gedrängt wurden, diese Tests zu kaufen, weil die Zeit gedrängt haben könnte und es um die Versorgungssicherheit ging.

Die Region wollte gegenüber „Politiken“ die Sache nicht kommentieren, zu einem früheren Zeitpunkt hatte die Vizechefin der Region aber erklärt, die Firma habe alle Punkte der Vereinbarung erfüllt; die Zusammenarbeit sei in jeder Hinsicht professionell gewesen.

Die Einheitsliste will Justizminister Nick Hækkerup (Soz.) und Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Soz.) in dieser Sache anhören.

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