Covid-19

Weniger Tests erschweren Pandemieüberwachung

Weniger Tests erschweren Pandemieüberwachung

Weniger Tests erschweren Pandemieüberwachung

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Tyra Grove Krause, Direktorin des SSI, sagt, dass nun eine Zeit kommt, in der es nicht ausreicht, nur die täglichen Infektionsraten zu betrachten. Foto: Mads Claus Rasmussen / Ritzau Scanpix

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Immer weniger Bürgerinnen und Bürger lassen sich auf Corona testen, was die Überwachung der Pandemie erschwert, berichtet das SSI.

Die Zahl der täglichen Tests auf Covid-19 geht seit einiger Zeit deutlich zurück. Das erschwert die Überwachung der Corona-Pandemie, sagt Tyra Grove Krause, wissenschaftliche Direktorin der dänischen Behörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten, Statens Serum Institut (SSI), die zudem betont, dass man sich deshalb andere Zahlen anschauen muss.

„Es kommt jetzt die Zeit, in der wir wieder mehrere unterschiedliche Indikatoren beachten müssen, da wir die Pandemie nicht nur anhand der täglichen Infektionsraten verfolgen können. Und wenn wir die Zahl der täglichen Neuinfektionen betrachten, müssen wir den positiven Prozentsatz im Auge behalten, der den Anteil der getesteten Infizierten angibt“, so Grove Krause.

Deutlich weniger Tests

Im Juli gab es Tage, an denen täglich über 100.000 Tests durchgeführt wurden. Anfang September waren es nur noch rund 60.000. Am Montag wurden rund 26.000 Tests registriert.

Das ist laut SSI-Direktorin zum Teil darauf zurückzuführen, dass mehr Menschen geimpft sind.

Zwei Faktoren

Michael Bang Petersen, Professor am Institut für Politikwissenschaft der Universität Aarhus, sagt, dass es zwei „Faktoren“ dafür gibt, warum sich die Bürgerinnen und Bürger weniger testen lassen.

„Wenn wir uns die Daten ansehen, die wir noch sammeln, sehen wir, dass gerade zwei Dinge passieren. Zum einen, dass unsere Besorgnis in Bezug auf das Coronavirus sinkt und zum ersten Mal während der Pandemie weniger als 40 Prozent der dänischen Bevölkerung das Coronavirus als Bedrohung wahrnehmen. Und gleichzeitig gibt es gerade eine ziemlich große Entwicklung in Bezug auf unser Sozialverhalten, was dazu führt, dass sich unser Umgang miteinander wieder dahingehend normalisiert, wie er vor der Pandemie war“, so der Forscher.

Durch die geringere Anzahl an Getesteten, werde die Zahl der Corona-Krankenhauspatienten ein neuer Schlüsselwert zur Überwachung der Pandemie werden, sagt Tyra Grove Krause.

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