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Miese Kritiken für den Start von „Radio Loud“

Miese Kritiken für den Start von „Radio Loud“

Miese Kritiken für den Start von „Radio Loud“

cvt/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Radio Loud
Blick ins Sendestudio von „Radio Loud“ Foto: Martin Sylvest/Ritzau Scanpix

Der neue Radiosender, der Radio24Syv aus dem DAB-Netz verdrängt hat, ist am ersten Tag bei den Kritikern durchgefallen. Ein Tiefpunkt sei dem nächsten gefolgt, so der Tenor.

Der Radiosender „Radio Loud“ hat einen Fehlstart hingelegt – so zumindest die Meinung der Kritiker der etablierten Medien in Dänemark. Der Sender hatte die Ausschreibung um eine DAB-Sendelizenz gegen den nun geschlossenen Sender „Radio24syv“ gewonnen.

Die Zeitung „Berlingske“ vergibt zwei von fünf Sternen an die ersten Stunden des Senders. „Radio Loud klingt wie eine halbgare Ausgabe jeder beliebigen Morgenfläche“, schreibt der Kritiker Mads Bager Ganderup.

Er hofft, schreibt er, dass der Sender, dessen Zielgruppe Jugendliche und junge Erwachsene sind, sein Programm darauf ausrichten wird, wie es ist, jung zu sein.

„Meine Hoffnung ist es, dass das Radio den bemühten Humor und den manchmal haarsträubenden Smalltalk der Moderatoren herunterdreht und stattdessen mehr Raum für Beiträge schafft, die davon berichten, wie es ist, jung, anders und vielleicht sogar verletzlich zu sein“, schreibt er.

„Mehr Spaß auf dem Begräbnis meines Großvaters“

Auch von der Tageszeitung „Information“ kommt harte Kritik. Im Vergleich zu den ersten Stunden von „Radio24syv“ sei der Start jedoch sogar gelungen, schreibt Rasmus Elmelund.

„Allgemein ist das Programm mit Tiefpunkten durchsetzt. Unfreiwillig komisch schlechte Satire. Nachrichtensprecher, die wie Maschinen klingen“, beklagt er und mokiert sich über ihre bemüht genaue Aussprache.

„Ungeübte Moderatoren, die Ortsnamen falsch aussprechen, sich in Wörtern wie Psychiatrie verhaspeln und ungehemmt darüber fluchen. Jingles, die O-Töne abbrechen, und Musik, die anstelle von Beiträgen abgespielt wird“, will er gehört haben.

„Nachdem ich sowohl dem ersten Sendetag von Radio4 im vergangenen Jahr und dem von Radio24syv vor acht Jahren zugehört habe, die beide wahnsinnig schlecht waren, denke ich, das Radio Loud einen guten Start hatte“, schreibt er trotz allem.

Der „Ekstra Bladet“-Kritiker René Fredensborg vergibt zwei Sterne an den Start des Senders. Dem Satireteil konnte er besonders wenig abgewinnen: „Ich hatte auf dem Begräbnis meines Großvaters mehr Spaß“, schreibt er über einen der Sketche.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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