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Anklagen in mutmaßlichem Bestechungsfall bei den Streitkräften

Anklagen in mutmaßlichem Bestechungsfall bei den Streitkräften

Anklagen in möglichem Bestechungsfall bei den Streitkräften

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Die Immobilienvewaltung der Streitkräfte in der Kaserne von Hjørring Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Der dänische Rechnungshof hat die Immobilienverwaltung des Verteidigungsministeriums im Visier. Der Rechnungshof vermutet Betrug in Millionenhöhe.

Der dänische Rechnungshof (rigsrevisionen) untersucht zurzeit einen mutmaßlichen Betrugsfall in Millionenhöhe in der Immobilienbehörde des Verteidigungsministeriums (Forsvarsministeriets Ejendomsstyrelsen).

Der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge wurden fünf Personen wegen Bestechung beziehungsweise Untreue angeklagt. Es handelt sich um Angestellte der Behörde und Außenstehende. Am Donnerstag wurde öffentlich, dass zwei Personen eine Anzeige wegen Betruges erhielten. Laut den Zeitungen „Altinget“ und „Politiken“ nutzten zwei Angestellte Schwachstellen im System und tätigten Scheineinkäufe, ohne dass dies bemerkt wurde. Die Höhe gibt die Polizei mit 1,8 Millionen Kronen an. Dieser Fall ist offenbar nur ein Teil der größeren Untersuchung des Rechnungshofes.

Verteidigungsministerin Trine Bramsen (Sozialdemokraten) ist nach eigener Aussage alarmiert und kündigte an, hart zu reagieren. Die Behörde hat ein Budget von knapp 2 Milliarden Kronen und verantwortet alle Bauprojekte des Verteidigungsministeriums sowie den Unterhalt der Militärgebäude und -anlagen.

Per Nikolaj Bukh, Wirtschaftsprofessor an der Universität Aalborg, erinnert der neue Fall an den berühmten Millionenschwindel von Britta Nielsen. Seiner Ansicht nach ist es schwer, sich vollständig vor Betrug zu schützen. Es gebe immer Möglichkeiten, bestehende Regeln zu umgehen, so Bukh.

Er schlägt dennoch vor, einen kühlen Kopf zu bewahren und das Vertrauen in die öffentlichen Institutionen nicht zu verlieren. Generell würden die öffentlichen Mittel gut verwaltet, dies schließe aber nicht aus, dass Einzelpersonen versuchen, sich skrupellos zu bereichern, so Bukh.

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