Ex-US-Präsident in Kolding

Kjer: Obama Inspiration für Gleichstellung

Kjer: Obama Inspiration für Gleichstellung

Kjer: Obama Inspiration für Gleichstellung

Kolding
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Eva Kjer Hansen am Freitag in Kolding. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Gleichstellungsministerin Eva Kjer Hansen aus Apenrade hörte dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama zu. Für die Zuhörer erwartet sie Inspiration. Mette Frederiksen gab sich zurückhaltender.

„Das hier ist großartig! Dass es gelungen ist, Obama nach Kolding zu holen, ist wirklich eine große Leistung“, so Eva Kjer Hansen im Gespräch mit dem Nordschleswiger. Das zeige, dass Kolding auf ein attraktives Niveau für Studierende und Unternehmer setze.

Die Studierenden, so Kjer, würden ein riesiges Erlebnis „fürs Leben” bekommen. Das Geld, so Kjer „ist gut ausgegeben”. Sie erwarte sich Inspiration von Obama zu der Frage, „wie wir dazu beitragen können, etwas zu verändern. Wie können wir eine bessere Zukunft schaffen”, so die aus Apenrade stammende Politikerin.

Sie sei auch gespannt darauf, welche Verantwortung Obama selbst in Zukunft übernehmen will, „um international eine günstige Entwicklung zu schaffen”. Er sei einer der größten Leader jemals. Sie, so die Gleichstellungsministerin, habe sich besonders Obamas Rede über gleiche Rechte für alle, ungeachtet Herkunft oder Geschlecht, gemerkt – und sich darüber sehr gefreut. Auf die Nachfrage, dass die Mehrzahl der Anwesenden trotz allem in der Mehrzahl alte, weiße Männer seien, sagte Kjer mit einem Lächeln: „Sind da nicht doch recht viele Frauen hier? Aber ja, es spiegelt wohl die Struktur wider, die wir trotz allem in der Wirtschaft und auch der öffentlichen Verwaltung haben, dass auf den Chefposten noch immer deutlich mehr Männer als Frauen sitzen.”

Sie, so Kjer, habe erst diese Woche „Inspirationsmaterial” darüber veröffentlicht, wie man mehr Frauen in Spitzenpositionen bringen kann. „Aber es stimmt, Vielfalt ist wichtig. Alle Studien zeigen, dass sie für positive Veränderung sorgen. Deshalb ist es wichtig, für Vielfalt zu arbeiten – und es ist keineswegs zufriedenstellend, dass wir heute so ein Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen haben”, so Kjer, die als Folketingsabgeordnete für Kolding eine Einladung erhielt und keinen „Eintritt” zahlen musste.

Mette Frederiksen mit Steuerminister Karsten Lauritzen (Venstre). Foto: Cornelius von Tiedemann

Mette Frederiksen: Obama übernimmt Verantwortung

Zurückhaltender die Worte der Vorsitzenden der Sozialdemokraten in Dänemark, Mette Frederiksen. Sie sei nach Kolding gekommen, weil „ich es natürlich für wichtig halte, dass Dänemark einen ehemaligen amerikanischen Präsidenten angemessen begrüßt. Und da ist Obama etwas Besonderes, für viele Dänen“.

Obama, so Frederiksen, sei besonders auf zwei Gebieten wichtig gewesen. Erstens sei er ein Präsident gewesen, der die gesamte Amtszeit und darüber hinaus Verantwortung übernommen habe. Und zweitens sei er „natürlich der erste schwarze Präsident“ und damit eine Personifizierung des demokratischen Fortschritts.

Auf die Frage, ob sie mit Obama übereinstimme, der für Offenheit und Vielfalt stehe, während die Sozialdemokraten sich zunehmend auf das Nationale fokussieren und zum Beispiel die Grenzkontrollen befürworten, sagte Frederiksen, dass sich dies keineswegs ausschließe. „Im Griff zu haben, wer nach Dänemark kommt, ist nicht gleichbedeutend damit, verschlossen zu sein, sondern Ausdruck dafür, dass man gerne aufpassen will, wer in Dänemark ist und dafür zu sorgen, dass die Freizügigkeit nicht genutzt wird, um Kriminalität zu begehen. Das hat nichts mit Verschlossenheit zu tun, sondern mit reiner Vernunft“, so Frederiksen.

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