Politik

Reformvorschlag: 4.000 Kronen weniger Arbeitslosengeld für Absolventen

Reformvorschlag: 4.000 Kronen weniger Arbeitslosengeld für Absolventen

Reformvorschlag: Weniger Arbeitslosengeld für Absolventen

Ritzau/kj
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Am Dienstag hat Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) gemeinsam mit Finanzminister Nicolai Wammen (Soz.) und Beschäftigungsminister Peter Hummelgaard (Soz.) den Reformvorschlag der Regierung vorgestellt. Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Das Arbeitslosengeld für Studienabgänger, die keinen Job gefunden haben, soll auf 9.500 Kronen pro Monat gesenkt werden, schreibt die Regierung in ihrem Reformvorschlag.

Junge Studienabgänger (nyuddannede) ohne Kinder werden in Zukunft weniger Arbeitslosengeld (dagpenge) bekommen, wenn es nach dem Willen der Regierung geht.

Das geht aus der Präsentation des Reformvorschlags hervor, die die Regierung am Dienstag auf einer Pressekonferenz vorgestellt hat.

Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) hat mit ihren Ministern den Vorschlag „Dänemark kann mehr I“ vorgelegt.

Von der Universität ins Berufsleben

„Hochschulabsolventen haben gerade eine gute Ausbildung erhalten. Sie müssen auf dem Arbeitsmarkt eingesetzt werden und nicht in der Warteschlange der Arbeitslosigkeit landen. Vielleicht können sie ihren Traumjob nicht sofort bekommen. Aber das ist nicht der Punkt. Es geht darum, einen Beitrag zu leisten“, sagte Mette Frederiksen auf der Pressekonferenz.

Das Arbeitslosengeld für Studienabgänger, der sogenannte Absolvententarif (dimittendsats), soll auf 9.500 Kronen pro Monat gesenkt werden.

Bisher kann ein frischgebackener Hochschulabsolvent 13.815 Kronen pro Monat erhalten, wenn er keinen Job findet.

Wer Kinder hat oder über 30 Jahre alt ist, hat einen Anspruch auf 15.844 Kronen, daran will die Regierung nichts ändern.

Darüber hinaus wird nach Angaben der Regierung die Dauer des Arbeitslosengeldes für Hochschulabsolventen von zwei Jahren auf ein Jahr verkürzt.

Zugang zum Arbeitslosengeld einschränken

Nach Ansicht der Regierung müssen auch sprachliche Anforderungen gestellt werden. Ausgenommen sind jedoch Hochschulabsolventen, die in den Arbeitsmarkt integriert sind. Mit diesem Vorschlag will die Regierung den Zugang ausländischer Hochschulabsolventen zum Arbeitslosengeld für Berufseinsteiger einschränken.

Die Regierung ist der Ansicht, dass junge Menschen während ihres Studiums bessere Möglichkeiten haben sollten, sich mit dem Arbeitsmarkt zu verbinden.

Zu diesem Zweck wird die monatliche Zulage, die zusätzlich zur staatlichen Studienunterstützung SU verdient werden kann, um 4.000 Kronen pro Monat erhöht. Heute beträgt die Zulage 13.711 Kronen pro Monat.

Kritik von den Stützparteien

Zwei der Stützparteien, Sozialistische Volkspartei und die Einheitsliste, sind gegen eine Kürzung des Arbeitslosengeldes.

„Es ist eine wirklich schlechte Idee, den Absolvententarif zu senken. Das wird dazu führen, dass weit weniger Menschen unser Arbeitslosenhilfesystem in Anspruch nehmen, und ich glaube nicht, dass das die Beschäftigung tatsächlich erhöhen wird“, so die Vorsitzende der Sozialistischen Volkspartei, Pia Olsen Dyhr, in einer schriftlichen Stellungnahme.

Die politische Sprecherin der Einheitsliste, Mai Villadsen, fügt in einem schriftlichen Kommentar hinzu: „Ich halte es für völlig unsinnig, wenn die Sozialdemokraten einen Vorschlag machen, der die Berufseinsteiger finanziell schlechter stellt und die Sicherheit des Arbeitsmarktes, die ein Fundament unserer Wohlfahrtsgesellschaft ist, untergräbt.“

Mehr lesen

Kulturkommentar

Claudia Knauer
Claudia Knauer
„Zwischen onboarding und claims“