Im Pflegeheim Bertram Knudsens Have in Kolding hat die Regierung am Dienstag ihre Reform der Pflege und Fürsorge für ältere Menschen vorgestellt.

Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) will mit der Reform einen Schlussstrich unter ein „übereifriges“ Kontrollsystem ziehen. Die Reform soll Selbstbestimmung und Lebensfreude betagter Menschen sichern und dabei das Pflegepersonal entlasten, weil die Dokumentationspflicht reduziert wird. Mehr Geld soll es auch für den Sektor Altenpflege geben. Die Regierung will jährlich 1 Milliarde Kronen extra ab 2027 zur Verfügung stellen.

Reformvorschlag soll am 1. Juli wahr werden

Der Vorschlag der Regierung sieht vor, dass neben der geringeren Dokumentationspflicht der Pflegeheime auch deren Aufsicht durch die Kommunen heruntergeschraubt wird.

Die Pflegereform soll nach Plan der Regierung am 1. Juli dieses Jahres in Kraft treten. Ihren Worten nach werden weitere Neuerungen folgen, mit dem Ziel, den Wohlfahrtsstaat zu reformieren.

Laut Nachrichtenagentur „Ritzau“ ist aber die Frage, ob die genannte 1 Milliarde Kronen extra im Jahr alle Löcher füllen wird, die in Sparrunden der vergangenen Jahre entstanden sind. Mette Frederiksen räumt diese ein, sagte aber auch, Krieg und Inflation hätten diese notwendig gemacht. Es sei aber nie der Wunsch gewesen, in der Pflege zu sparen.

Der Bereich Krankenpflege soll erst dann reformiert werden, wenn eine Gesundheitsstrukturkommission ihre Empfehlungen ausgesprochen hat. Dies soll später im Jahr geschehen.

Laut Anette Larsen, Leiterin eines Pflegeheims in der Kommune Helsingør, könnten Pflegekräfte eine Stunde mehr Zeit für andere Aufgaben haben, sollte die derzeitige Dokumentationspflicht verringert werden.