Gerechtigkeit

Lange Aussichten für gleichen Lohn

Lange Aussichten für gleichen Lohn

Lange Aussichten für gleichen Lohn

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Für Gleichstellungsminister Peter Hummelgaard (Soz.) besteht kein Zweifel daran, dass es weitere Maßnahmen braucht, um gleiche Lohnverhältnisse zwischen männer- und frauendominierten Berufen zu erreichen. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

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Gleichstellungsminister Peter Hummelgaard ist der Auffassung, dass es einer Reihe verschiedener Initiativen bedarf, um gleiche Lohnverhältnisse für gleiche Arbeit zu erreichen.

Nach dem Streik der Krankenschwestern und dem Mangel an Hebammen musste Gleichstellungsminister Peter Hummelgaard (Soz.) am Mittwoch in einer Anhörung vor dem Gleichstellungsausschuss zu Fragen, wie die Regierung gleiche Lohnverhältnisse zwischen männer- und frauendominierten Berufen sicherstellen will, Stellung nehmen.

Die Anhörung hatte die gleichstellungspolitische Sprecherin der Einheitsliste, Pernille Skipper, initiiert. Und der Minister räumte umgehend ein, dass mehr getan werden müsse.

„Es besteht Bedarf für weitere Maßnahmen. Und ich verstehe durchaus, dass ungleiche Lohnverhältnisse bei vielen Menschen viel Raum einnehmen. In der Regierung werden wir weiterhin dafür kämpfen, dass das Geschlecht nicht bestimmt, was für ein Gehalt man bekommt. Aber es gibt keine einfachen oder schnellen Lösungen. Es ist ein langer, zäher Verlauf“, sagte Peter Hummelgaard.

Viele Themen zu besprechen

Im Anschluss daran erwähnte er eine lange Reihe an Themen, die die Regierung auf den Tisch bringen will. Unter anderem eine ausgewogenere Verteilung des Mutter- und Vaterschaftsurlaubes, eine Lohnkommission und eine besser ausbalancierte Geschlechterverteilung in Aufsichtsräten und in Ausbildungsgängen.

Ich verstehe durchaus, dass ungleiche Lohnverhältnisse bei vielen Menschen viel Raum einnehmen. Aber es gibt keine einfachen oder schnellen Lösungen. Es ist ein langer, zäher Verlauf.

Gleichstellungsminister Peter Hummelgaard (Soz.)

Pernille Skipper zeigte sich zufrieden darüber, dass der Minister weitere Maßnahmenpunkte ankündigt. 

„Wir haben inzwischen eine ganze Serie an Anhörungen zum Thema gleiche Lohnverhältnisse. Zuletzt wurde der Streik der Krankenschwestern gestoppt. Aber viele setzen den Kampf fort und machen auf sich aufmerksam. Das gilt auch für Hebammen, Sozial- und Gesundheitsassistenten und Pädagogen. Und trotzdem passiert nichts“, sagte sie.

„Aber ich habe mir notiert, dass die Liste an Maßnahmen mit jeder weiteren Anhörung länger wird. Und das ist ja durchaus positiv“, so Skipper.

Streik aufgrund ungleicher Löhne

Sowohl Pernille Skipper als auch ihr Parteikollege Peder Hvelplund hatten den Minister gebeten, anzuerkennen, dass die ungleichen Lohnverhältnisse ein Auslöser für den Streik der Krankenschwestern war.

Peter Hummelgaard bestritt jedoch, dass die Regierung den Krankenschwestern mehr Lohn hätte zugestehen sollen, ohne dass auch anderes Fachpersonal entsprechend berücksichtigt worden wäre.

„Ich erkenne rundherum die Frustration, die nach einem langen Streik herrscht. Aber ich muss gleichzeitig fragen, ob es die Motivation der Sozial- und Gesundheitsassistenten erhöht hätte, wenn das Folketing den Krankenschwestern höhere Löhne zugestanden hätte, jetzt, wo die Sozial- und Gesundheitsassistenten nicht gestreikt haben. Ungleiche Lohnverhältnisse müssen im Ganzen über alle Mitarbeitergruppen hinweg betrachtet werden“, so der Minister.

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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