Wirtschaft

Fangquoten: Minister freut sich über EU-Kompromiss

Fangquoten: Minister freut sich über EU-Kompromiss

Fangquoten: Minister freut sich über EU-Kompromiss

jt
Luxembburg/Kopenhagen
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Foto: Morten Stricker/Midtjyske Medier/Ritzau Scanpix

Ein EU-Kompromiss bezüglich der Fangquoten in der Ostsee sorgt sowohl für Freude in der Politik als auch für Enttäuschung in der Fischindustrie.

Bei einem Ministertreffen der EU-Länder am Montagabend in Luxemburg haben sich die Mitgliedsstaaten auf eine Reduzierung der Fangquoten in der Ostsee verständigt. Die Reduzierung der dänischen Fangquoten ist laut Umwelt- und Nahrungsmittelministerium jedoch kleiner ausgefallen, als die EU-Kommission in erster Linie gehofft hatte, berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau.

Die EU-Kommission wollte die Quoten in der westlichen Ostsee für Hering und Dorsch schon ab dem kommenden Jahr um 68 beziehungsweise 71 Prozent reduzieren. Nach den Verhandlungen in Luxemburg haben sich die EU-Staaten auf eine Reduzierung des Heringsfangs um 65 Prozent und des Dorschfangs um 60 Prozent verständigt. Und darüber freut sich der dänische Minister für Fischerei, Mogens Jensen (Sozialdemokraten).

„Die Kompromisslösung kann ich als zufriedenstellend bewerten. Die Fischbestände bekommen gute Wachstumsmöglichkeiten, und unsere Fischer können zugleich weiter ihrem Gewerbe nachgehen. Sie leben vom Fischen und können das in Zukunft nur, wenn sie weiterhin fischen dürfen“, so Jensen.

Kostet Arbeitsplätze

Aus Sicht der Fischer geht man aber keiner rosigen Zukunft entgegen, unterstreicht der Vize-Vorsitzende des Fischereivereins, Kim Kær Hansen. „Ich bin mir sicher, dass der EU-Kompromiss trotzdem Arbeitsplätze kosten wird“, so Hansen. Obwohl die Quoten weniger als zunächst vorgesehen reduziert wurden, ist das Endergebnis der Verhandlungen aus seiner Sicht negativ zu bewerten.

„Das Ergebnis können wir zu nichts gebrauchen. Wir sind enttäuscht“, so der Vize-Vorsitzende gegenüber Ritzau.

Auch die Einheitsliste ist mit der Kompromisslösung nicht zufrieden. Doch im Gegensatz zu Hansen meint der politische Sprecher für Fischerei, Søren Egge Rasmussen, dass die Quoten noch immer zu hoch seien. „So, wie ich das verstanden habe, herrscht weiterhin eine regelrechte Überfischung von Dorsch und Hering in der Ostsee. Die Quoten sind dazu da, um die Fischbestände zu schützen“, so Ramussen.

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