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CO2-Reduktion: Landwirtschaftsverhandlungen nun im Finanzministerium

CO2-Reduktion: Landwirtschaftsverhandlungen nun im Finanzministerium

Landwirtschaftsverhandlungen nun im Finanzministerium

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Nun ist auch Finanzminister Nicolai Wammen (Soz.) in die Verhandlungen über ein Klimaschutzabkommen in der Landwirtschaft eingetreten. (Archivfoto) Foto: Martin Sylvest/Ritzau Scanpix

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Eine Klimaschutzvereinbarung in der Landwirtschaft parteiübergreifend in trockene Tücher zu bekommen, erweist sich nach Monaten als schwierig. Nun wechseln die Verhandlungen vom Landwirtschafts- ins Finanzministerium.

An einer Klimaschutzvereinbarung in der Landwirtschaft arbeitet die Regierung seit Monaten; nach über 60 Treffen zwischen den Folketingsparteien und der Regierung finden in dieser Woche Verhandlungen im Finanzministerium statt. Dies bestätigte das Ministerium. Bereits im Januar berichtete die Zeitung „Avisen Danmark“, dass der damalige Landwirtschaftsminister Mogens Jensen (Soz.) einen Vorschlag ausgearbeitet habe.

Nachdem Rasmus Prehn (Soz.) den Ministerposten übernommen hatte, hat Jensen aber den Plan verworfen. Prehn erklärte, er wünsche sich einen nationalen Kompromiss. Der dann im April vom Minister vorgebrachte Plan stieß aber bei den Stützparteien auf Kritik. Diese bemängelten, die im Papier beschriebenen Reduktionen würden zu sehr auf neuer Technologie basieren als auf bereits bekannten Reduktionswerkzeugen.

Prehn forderte dann im September die übrigen Parteien im Parlament auf, nicht auf mehr Geld für die Landwirtschaf zu pochen, wenn diese bei den Verhandlungen dabei sein wollten. Diese Forderung wies die Opposition geschlossen zurück und unterstrich, es müssten weitere 750 Millionen Kronen in die Landwirtschaft fließen, damit der Ausstoß von CO2 reduziert werden könne. Diese Forderung bezeichnete Prehn als unseriös, verhandelte aber weiter.

Am Wochenende meldete sich nun auch Regierungschefin Mette Frederiksen (Soz.) in der Sache zu Wort. In der Zeitung „Politiken“ schloss sie ebenfalls aus, dass mehr Geld in die Landwirtschaft fließen könne, damit diese den Ausstoß von Kohlendioxid reduziert.

In einem offenen Brief wünschen sich die vier größten dänischen Nahrungsmittelproduzenten – Arla, Danish Crown, DLG und Danish Agro – eine möglichst breite Absprache im Folketing und unterstreichen den Bedarf an mehr Geld, damit die Landwirtschaft ihre Produktion umstellen kann. Bereits jetzt würde die dänische Landwirtschaft durch Forschung, Pflanzenzüchtungen und Klimachecks ihren Beitrag leisten.

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