Russland-Krise

Dänische Regierung will Soldaten nach Estland schicken

Dänische Regierung will Soldaten nach Estland schicken

Dänische Regierung will Soldaten nach Estland schicken

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Soldaten
Soldaten des dänischen Gardehusarenregimentes bei den Aufnahmen zu einem Werbefilm für die Offiziersausbildung. Foto: Ronny Rasmussen, Gardehusaregimentet, Forsvarsgalleriet

Die Nato will ihre Position im Baltikum gegenüber Russland stärken – und Dänemark soll nach Wunsch des Verteidigungsbündnisses 200 Soldaten dafür abstellen. Die Regierung in Kopenhagen hat am Dienstag einen Entschließungsantrag zur Entsendung der Soldaten vorgelegt.

Die Nato will ihre Position im Baltikum gegenüber Russland stärken – und Dänemark soll nach Wunsch des Verteidigungsbündnisses 200 Soldaten dafür abstellen. Die Regierung in Kopenhagen hat am Dienstag einen Entschließungsantrag zur Entsendung der Soldaten vorgelegt.

Die Annektion der Krim durch Russland und das Agieren der Russen in der Ostukraine sorgt in Osteuropa für Besorgnis. Die Nato will jetzt die baltischen Staaten und Polen ein wenig beruhigen und Soldaten in der Region stationieren. Beschlossen hatten die Nato-Staats- und Regierungschef die Maßnahme bereits vergangenes Jahr auf einem Nato-Gipfel in Warschau.

In der Entschließungsvorlage der Regierung ist die Entsendung von 200 Personen vorgesehen. Sie sollen dazu beitragen, den Willen des Bündnisses zu unterstreichen, sich vor der russischen Bedrohung zu schützen.

Die dänischen Soldaten sollen in Estland eingesetzt werden, angeführt von britischen Militärs. Beginnen soll der Einsatz zum Jahreswechsel, vorgesehen sind zunächst zwölf Monate. Insgesamt will die Nato 1.000 Soldaten in die baltischen Staaten und nach Polen schicken.

FE: Mit Einschüchterung und Schikane ist zu rechnen

Eine direkte Gefahr für die dänischen Streitkräfte in Estland bestehe derzeit nicht, schreibt der dänische militärische Nachrichtendienst FE in seiner Einschätzung der Lage. Russland blicke jedoch mit „großem Misstrauen“ auf das Gebaren der Nato im Baltikum. Während Leib und Leben der dänischen Soldaten nicht gefährdet sei, schätzt FE jedoch, dass Dänemarks Streitkräfte Spionage und Cyber-Attacken ausgesetzt werden könnte. Zudem sei mit Schikane und Einschüchterungsversuchen zu rechnen. 

Die Kosten sollen sich laut Entschließungsantrag auf 140 Millionen Kronen belaufen. Sie sollen aus den Haushaltsmitteln für die Streitkräfte gedeckt werden.

 

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