Umwelt und Natur

Dänischer Klimaminister enttäuscht über UN-Klimakonferenz in Madrid

Dänischer Klimaminister enttäuscht über UN-Klimakonferenz in Madrid

Dänischer Klimaminister enttäuscht über UN-Klimakonferenz

Kopenhagen
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Der dänische Klimaminister Dan Jørgensen (Sozialdemokraten) ist enttäuscht über den Ausgang des UN-Klimaschutzgipfels in Madrid. Er unterstreicht, dass Dänemark mit dem eigenen Klimaschutzgesetz am Ziel festhalte, bis 2030 den Ausstoß an Treibhausgasen in Höhe von 70 Prozent zu reduzieren. Foto: Ritzau/Scanpix Thomas Sjørup

Dan Jørgensen nennt die Ergebnisse in der spanischen Hauptstadt zutiefst unbefriedigend. Er äußert Kritik an den großen Staaten, die ein internationales Abkommen blockiert haben.

Der dänische Klimaminister Dan Jørgensen (Sozialdemokraten) nennt das Schlussabkommen am Ende der Klimaschutzkonferenz der Vereinten Nationen in Madrid zutiefst unbefriedigend.

Forderungen der Wissenschaft werden ignoriert

„Es gibt ein riesiges Missverhältnis zwischen den Forderungen der Wissenschaft, was unternommen werden muss und wie sehr es drängt, etwas zu unternehmen, und einem UN-System, in dem man sich nicht einmal bei bescheidenen Verbesserungen einigen kann“, so Jørgensen.

Thema Handel mit CO2-Quoten verschoben

Er bezieht sich dabei vor allem auf den Beschluss, den geplanten Handel mit Kohlendioxidquoten (CO2) auf November 2020 zu verschieben, wenn zu einer weiteren Klimakonferenz in Glasgow eingeladen wird. Bis zu dieser Konferenz müssen die UN-Staaten detaillierte Pläne vorlegen, wie man den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid und anderer klimaschädlicher Stoffe verringern will. 

Große Staaten halten an Kohlekraftwerken fest

Trotz einer Verlängerung der Konferenz in der spanischen Hauptstadt um zwei Tage endete die Zusammenkunft ohne wirksame Entscheidungen. Dan Jørgensen kritisiert vor allem die großen Staaten wie Australien und Brasilien, die sich nicht auf Verpflichtungen zum Klimaschutz einlassen wollten.

Vor allem aus Rücksicht auf deren Energiewirtschaft, die sich auf Kohlekraftwerke stützt. Jørgensen erinnert daran, dass US-Präsident Trump mit seiner Abkehr von denPariser Klimaschutzvereinbarungen die internationalen Klimaschutzanstrengungen untergrabe. 

Dänemark bleibt Vorreiter

Dan Jørgensen unterstrich, dass Dänemark trotz der Enttäuschung in Madrid mit seinem eigenen Klimaschutzgesetz Vorreiter bleibe. Man werde auch weiter mit anderen Ländern zusammenarbeiten, um Fortschritte zu erzielen.

Hilfsorganisation warnt

Die Generalsekretärin der Hilfsorganisation Folkekirkens Nødhjælp,  Birgitte Qvist-Sørensen, erklärte zum Ausgang der Madrider Konferenz, dass es immer unwahrscheinlicher werde, den globalen Temperaturanstieg auf unter 1,5 Grad zu begrenzen, wie 2015 in Paris angepeilt wurde.  

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