Umwelt und Natur

Jede Menge Einwände gegen Natura-2000-Schrumpfung

Jede Menge Einwände gegen Natura-2000-Schrumpfung

Jede Menge Einwände gegen Natura-2000-Schrumpfung

Kopenhagen
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Der Kollunder Wald. Foto: Den Danske Naturfond

Über 1.400 Bürger und Verbände beteiligten sich im Anhörungsverfahren. DN fordert Minister zur Rücknahme der Streichungspläne auf.

Über 1.400 Bürger und Verbände haben sich im Anhörungsverfahren zu den Plänen des dänischen Umwelt- und Nahrungsmittelministeriums meist kritisch zu Wort gemeldet, die  im Rahmen des EU-weiten  Natura-2000-Schutzkonzeptes  in Dänemark  beteiligten Flächen um  zehn Prozent zu verkleinern. Betroffen von den Schrumpfungsplänen sind 28.000 der  260.000 Hektar  Natura-2000-Flächen auf der dänischen Landfläche.

Nur 5.000 Hektar sollen nach den Plänen neu als Natura-2000-Gebiete bei der EU-Kommission angemeldet werden, weil sie Lebensraum seltener Vögel oder anderer unter Schutz stehender  Tier- und Pflanzenarten sind.  Der größte dänische Naturschutzverband Danmarks Naturfredningsforening (DN) kommt zu dem Schluss, dass die Begründungen der staatlichen Naturbehörde Naturstyrelsen, die eine Aufhebung der Schutzbestimmungen rechtfertigen sollen, durchweg fachlich nicht fundiert sind. Der Verband weist zusätzlich darauf hin, dass die Behörde im Zuge der Anhörung der Öffentlichkeit keine Einsicht in die konkreten fachlichen Begründungen für die Natura-2000-Abmeldung gegeben habe.
 

Bei Hoyer plant die Umweltbehörde Streichung von Natura-2000-Schutz im Bereich Hoyerkoog/Mögeltonderner Koog. Rot markiert die angepeilte neue Abgrenzung, dunkel die heutige Grenze. Foto: Miljøstyrelsen

Tonderner Marsch

In Nordschleswig  sollen z. B. in der Kommune Tondern Bereiche in der Tonderner Marsch und im nördlichen Küstenbereich der Kommune den Natura-2000-Status verlieren. Neben Deichen sind Teil der Schrumpfungspläne Flächen im Hoyerkoog und  im Mögeltonderner Koog, die vor 30 Jahren nicht vom Tonderner-Marsch-Gesetz berührt waren. Es sind bereits vor  über 450 Jahren eingedeichte Marschflächen, die für Ackerbau genutzt werden dürfen, aber teilweise schwer zu entwässern sind. Die Flächen beherbergen vor allem im Winter viele Zugvögel und  aus Sicht von Naturschützern gibt es keinen Grund, dort Naturschutz zu streichen. Landwirten würde dabei auch die Möglichkeit entzogen, z. B. für Naturpflegemaßnahmen  EU-Zuschüsse zu nutzen.

Der Naturschutzverband kritisiert, dass Dänemark beim Anteil der Natura-2000-Flächen an der Landesfläche EU-weit zu den Schlusslichtern zählt. Gibt es politisch eine Mehrheit für die Schrumpfungspläne ist offen, ob die EU-Kommission die Pläne akzeptiert Begründung ist vielfach, auf den Flächen gebe es keine geschützten Arten, was allerdings vielfach an unzureichendem Schutzeinsatz der Behörden liegen dürfte.

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