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Lehrerverein: Unfair, die Lehrer für langweiligen Unterricht zu kritisieren

Lehrerverein: Unfair, die Lehrer für langweiligen Unterricht zu kritisieren

Lehrerverein: Unfair, die Lehrer für langweiligen Unterricht zu kritisieren

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kopenhagen
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Schüler meinen, dass ihr Schulaltag zu einseitig ist. Foto: Scanpix

Die Schultage sind zu einseitig, sagen Schüler. Doch der Vorsitzende des dänischen Lehrervereins meint nicht, dass die Lehrer Zeit für einen spannenderen Unterricht haben.

Langeweile im Unterricht: Ein neuer Bericht des Zentrums für Unterricht (DCUM) zeigt, dass sie für viele Schüler der Klassenstufen 7 bis 9 der Volksschulen in Dänemark Routine ist. Die Untersuchung beruht auf einer Umfrage von 500.000 Volksschülern, von denen 33,4 Prozent angaben, sich im Unterricht zu langweilen, berichtet die Tageszeitung Jyllands-Posten.

Der Vorsitzende des dänischen Schülervereins, Jakob Bonde Nielsen, kennt das Problem. „Unsere Schultage sind viel zu einseitig. Wir sitzen die meiste Zeit unseres Schultages auf unseren Stühlen“, so Nielsen und ergänzt: „Die Schüler wollen in die Unterrichtsplanung mit einbezogen werden. Doch beim Realisieren eines solchen Wunsches fehlt es den Lehrern an Kompetenzen.“

Lehrerverein weist Vorwürfe zurück

Doch der Vorsitzende des Lehrervereins, Anders Bondo Christensen, sieht die Schuld bei den Politikern. Ihm zufolge können die Lehrer ihren Unterricht nicht interessanter gestalten. „Seitens der Politik stehen die Lehrer dermaßen unter Druck, dass sie lediglich zehn Minuten Vorbereitungszeit pro Unterrichtsstunde haben. Und das reicht nicht“, so Bondo Christensen gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau.

Bondo bestätigt die Aussage des Schülervorsitzenden, dass es den Lehrern an Kompetenzen beim Miteinbeziehen der Schüler in der Unterrichtsplanung fehlt. „Hier fehlt es den Lehrern an Nachschulung“, so Bondo.

Trotzdem ist er nicht der Meinung, dass die Kritik gegen die Lehrer fair sei. „Sie (Lehrer red.) haben einfach nicht genügend Zeit. Wenn sie dann unter Druck stehen, dann planen sie ihren gewöhnlichen Unterricht – weil zehn Minuten einfach keine ausreichende Vorbereitungszeit ist“, erklärt Bondo.

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