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Liberale Allianz nach Steuer-Theater in Umfragetief

Liberale Allianz nach Steuer-Theater in Umfragetief

Liberale Allianz nach Steuer-Theater in Umfragetief

cvt
Kopenhagen
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Anders Samuelsen
Anders Samuelsen Foto: Scanpix

Für die Liberale Allianz waren die vergangenen Wochen „schwierig“, das räumt selbst ihre Fraktionssprecherin ein. Wie TV2 berichtet, steht die Partei in der Wählergunst so schlecht da, wie seit Jahren nicht. Auch die anderen „blauen“ Parteien verlieren.

Das Jahr 2017 endet für die Liberale Allianz (LA) mit Zähneknirschen. Aus den geforderten Steuersenkungen für die Besserverdienenden wird nichts – und die Umfragewerte sind so schlecht wie seit 2011 nicht mehr.

Eine Megafon-Meinungsumfrage im Auftrag von TV2 zeigt, dass derzeit nur vier Prozent der Wähler der Liberalen Allianz ihre Stimme geben würden. Das sind 1,5 Prozent weniger als Ende November. Bei der Wahl 2015 hatten noch 7,5 Prozent der Wähler der neoliberalen Partei ihre Stimme gegeben.

Christina Egelund, Fraktionssprecherin der Partei, hält die Unruhe im sogenannten „blauen Block“, also den Parteien rechts der Mitte, für die Ursache der schwindenden Wählergunst. „Ich will keinesfalls wegdiskutieren, dass wir derzeit in einer schwierigen Lage sind“, sagt sie am Freitag zu TV2.

Keine ultimativen Forderungen mehr

Parteichef Anders Samuelsen hatte immer wieder ultimative Forderungen nach Steuersenkungen gestellt – und das seit 2015. Erfüllt wurden diese Forderungen nie. Samuelsen gab deshalb kürzlich bekannt, in Zukunft keine ultimativen Forderungen mehr stellen zu wollen.

Das Vertrauen der Wähler in die Liberale Allianz schwindet derzeit – und nachdem der blaue Block zwischenzeitlich nach schlechten Umfragewerten sogar wieder in Führung gegangen war, stehen die Zeichen nach den Querelen der vergangenen Wochen besonders deutlich auf Regierungswechsel.

Roter Block liegt deutlich vorne

Ein Ausdruck der veränderten Stimmung ist auch ein deutlicher Zuwachs bei den Volkssozialisten. Insgesamt würden derzeit 53,2 Prozent der Wahlberechtigten ihr Kreuz bei einer „roten“ Partei machen, 46,8 Prozent bei einer „blauen“ Partei, zeigt die Megafon-Umfrage für TV2.

Bemerkenswert ist, dass die größte Partei Dänemarks, die Sozialdemokraten, nach dem Kurswechsel nach rechts unter Mette Frederiksen noch unter ihrem schwachen Wahlergebnis von 2015 liegen.

Die Megafon-Ergebnisse im Detail:
Sozialdemokraten 25,9 Prozent, Radikale Venstre 5,8 Prozent, Einheitsliste 8,2 Prozent, Die Alternative 5,2 Prozent, Volkssozialisten 7 Prozent, Konservative 5,4 Prozent, LA 4 Prozent, DF 15,5 Prozent, Venstre 19,3 Prozent. Die ultrarechte Neue Bürgerliche würde derzeit mit 2,2 Prozent knapp ins Folketing einziehen.

 

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