Bildung

Millionen, um den Deutschunterricht attraktiver zu machen

Millionen, um den Deutschunterricht attraktiver zu machen

Millionen, um den Deutschunterricht attraktiver zu machen

Kopenhagen/Apenrade
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Jesper Petersen (Soz.) hat sich als Bildungs- und Forschungsminister dafür eingesetzt, Deutsch und Französisch in Dänemark populärer zu machen. Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

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Deutsch ist unbeliebt in Dänemark – zumindest als Schul- und Uni-Fach. Dänemarks Regierung und alle Parteien im Folketing wollen gegensteuern und Geld in eine Reihe von Initiativen pumpen. Es fehle an Lehrerinnen und Lehrern und Arbeitskräften mit Sprachkenntnissen, so der zuständige Minister.

Die dänische Regierung und sämtliche Parteien im Folketing haben beschlossen, die Deutsch- und Französischkenntnisse im Lande zu stärken und dafür 40 Millionen Kronen abzusetzen. Mit dem Geld soll eine Reihe von Initiativen gefördert werden. Das hat der aus Nordschleswig stammende Ausbildungs- und Forschungsminister Jesper Petersen (Soz.) am Mittwoch bekannt gegeben.

Kompetenzen nehmen ab – Wirtschaft schlägt Alarm

„Sprachen öffnen Türen zu anderen Kulturen und sind wichtig für unseren Handel mit anderen Ländern. Die Sprachen der Länder, die uns am nächsten sind, sind besonders wichtig, und Deutschland ist zum Beispiel ein wichtiger Partner“, so Petersen in einer Pressemitteilung.

In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach Deutsch- und Französischunterricht deutlich zurückgegangen, und die Abbrecherquote ist hoch. Darüber hinaus hat eine kürzlich durchgeführte Umfrage des Nationalen Zentrums für Fremdsprachen ergeben, dass ein Mangel an Grund- und Sekundarschul-Lehrkräften für Deutsch und Französisch abzusehen ist.

Zugleich ruft die Wirtschaft immer wieder dazu auf, gerade Deutsch und Französisch zu lernen. Unter anderem hat der Wirtschaftsverband SMVdanmark Anfang des Jahres eine Analyse veröffentlicht, in der hervorgehoben wird, dass der Rückgang der Deutschkompetenzen in Dänemark die Exporte nach Deutschland bremsen könnte.

Praktika in Deutschland und Frankreich sollen Sprachen attraktiver machen

Die Politik will diesen Trend nun umkehren. Das Geld soll genutzt werden, um Deutsch- und Französischunterricht attraktiver zu machen und mehr Studierenden die Möglichkeit zu geben, praktischeren Sprachunterricht zu erhalten.

„Wir brauchen qualifizierte Sprachlehrerinnen und Sprachlehrer in Grund- und weiterführenden Schulen, und die Unternehmen brauchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Fremdsprachen beherrschen und kulturelle Codes verstehen“, so Petersen.

Die Mittel sind zweckgebunden für:

• Mehr Unterrichtsstunden für Deutsch- und Französischstudierende an Universitäten, um die Sprache zu beherrschen.
• Intensivsprachkurse als Ergänzung zu den Standardsprachkursen für Lehramtsstudierende der Fächer Deutsch und Französisch.
• Mehr Praktikumsaufenthalte in Deutschland und Frankreich.
• Mehr Studierenden in nicht-sprachlichen Studiengängen sollen spezielle Kurse angeboten werden, um ihre Sprachkenntnisse im Kontext ihres Kernfachs zu stärken.

 

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