Europäische Union

Minister hofft auf dänische Arbeitsplätze durch EU-Klimavorschlag

Minister hofft auf dänische Arbeitsplätze durch EU-Klimavorschlag

Minister hofft auf dänische Arbeitsplätze durch EU-Vorschlag

Ritzau/kj
Kopenhagen/Brüssel
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Den neuen EU-Klimavorschlag bewertet Klimaminister Dan Jørgensen (Soz.) als ambitioniert, aber realistisch. Foto: Ute Levisen

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Die EU wird versuchen, die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent zu reduzieren. Das dänische Ziel liegt bei 70 Prozent.

Am Mittwoch legte die EU ein Klimapaket vor, das den Mitgliedsstaaten helfen soll, ihr Ziel zu erreichen, die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent zu senken.

Dänemark weist unter anderem darauf hin, dass die EU das Ziel für die Nutzung erneuerbarer Energie aus Wind- und Sonnenkraft erhöhen müsste, sagt Klimaminister Dan Jørgensen (Soz.).

Energiewende als Chance für neue Arbeitsplätze

„Wir werden darauf drängen, weil es notwendig ist, wenn wir den Klimawandel bekämpfen wollen, aber auch, weil hier dänische Arbeitsplätze und Exportchancen für dänische Unternehmen möglich sind“, sagt er.

In dem EU-Vorschlag wurde das Ziel formuliert, dass bis 2030 38 bis 40 Prozent der Energieproduktion in der Europäischen Union aus erneuerbaren Energien stammen müssen. Das aktuelle Ziel liegt bei 32 Prozent.

Dan Jørgensen weist auch darauf hin, dass der Bericht vorschlägt, dass es nach 2035 nicht mehr möglich sein soll, Autos zu kaufen, die Treibhausgase ausstoßen.

2035 keine Neuzulassung für Autos mit Verbrennungsmotor

„Wir hätten uns das Datum 2030 gewünscht, aber die Tatsache, dass 2035 festgelegt wurde, ist ein großer Schritt in die richtige Richtung“, sagt er.

Die Hauptelemente des Pakets verhandeln nun die Mitgliedsstaaten. Bei dem Ziel, Autos, die Treibhausgase ausstoßen, schrittweise abzuschaffen, will die dänische Regierung Druck machen.

„Das ist absolut notwendig, wenn wir sicherstellen wollen, dass wir unsere Autobestände weg von fossilen Brennstoffen und hin zu Strom oder Biokraftstoffen umstellen“, sagt er.

Der Klimaminister sieht darin in erster Linie ein ehrgeiziges Ziel, hält es aber auch für realistisch, den Verkauf dieser Autos bis 2035 auslaufen zu lassen.

Heizen mit erneuerbarer Energie

„Wir sehen bereits, dass mehrere große Autohersteller in der EU die Produktion dieser Autos bis 2030 freiwillig einstellen, daher denke ich, dass das Ziel in Reichweite ist“, sagt er.

Das Quotensystem, das den Kern des neuen Vorschlags bildet, wird auch für die Sektoren Verkehr und Wohnen gelten. Das könnte es für Hausbesitzer in Zukunft teurer machen, ihre Häuser zu heizen.

Aber Dan Jørgensen glaubt nicht, dass es einen großen Einfluss auf die Menschen in Dänemark haben wird.

„Die Mehrheit der dänischen Haushalte wird bereits mit erneuerbaren Energien beheizt, sodass es in dieser Hinsicht keine großen Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger in Dänemark haben wird.“

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