Umweltschutz

Reichsrevision prüft Grundwasserkontrolle

Reichsrevision prüft Grundwasserkontrolle

Reichsrevision prüft Grundwasserkontrolle

ritzau/hee
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: dpa

In Dänemark soll die Grundwasserkontrolle nun selbst kontrolliert werden. Umwelt- und Nahrungsmittelminister Jakob Ellemann-Jensen (V) begrüßt Initiative der „Aufpasser“ des Parlaments.

 Die Reichsrevision, die dem Folketing unterstehende Kontrollinstanz, hat sich für eine Überprüfung der Grundwasserkontrolle in Dänemark entscheiden. Anlass ist die seit Jahren immer wiederkehrende Situation, dass Trinkwasserbrunnen geschlossen werden müssen, weil bei der Überprüfung Belastungen des Wassers mit Abbauprodukten von Spritzmitteln entdeckt werden.

Auffallend ist, dass seit Jahrzehnten immer wieder Agrarchemikalien verboten worden sind, aber selbst nach Jahrzehnten immer wieder belastete Proben gefunden werden, ungeachtet der Tatsache, dass viele Tausende Brunnen in den vergangenen Jahrzehnten bereits stillgelegt worden sind und immer neue Vorkehrungen verordnet werden, wie zuletzt spritzmittelfreie Zonen um Trinkwasserbrunnen. Offenbar ist der Kontrolleinsatz nicht dazu in der Lage gewesen, das Trinkwasser zu schützen.

Umwelt- und Nahrungsmittelminister Jakob Ellemann-Jensen (Venstre) begrüßt die Initiative der Reichsrevision. „Der Trinkwasserschutz ist eine meiner Hauptprioritäten seit über einem Jahr gewesen, seitdem ich Umweltminister bin“, so Ellemann-Jensen. Der sozialdemokratische Umweltsprecher Christian Rabjerg Madsen reagierte weniger begeistert. Er sieht in Ellemann-Jensens Reaktion ein Eingeständnis, die Grundwassergefährdung nicht in den Griff zu bekommen. Er erinnert daran, dass offenbar seit langer Zeit die Belastung von Trinkwasser durch die Chemikalie Desphenychloridazon „übersehen“ worden ist. Das Ministerium sei seit Langem auf diese Belastung aufmerksam gemacht worden.

Die umweltpolitische Sprecherin der Radikalen Venstre, Ida Auken, wirft dem Umweltminister vor, dass die zuständigen Behörden nicht in der Lage seien, das Trinkwasser in Dänemark zu beschützen. „Man hat zu wenige Proben genommen, man hat diese auf zu wenige Stoffe untersucht und habe nicht die erforderlichen Schutzmaßnahmen durchgeführt“, so die Ex-Umweltministerin. Insgesamt sei das Grundwasser gut.

Die Reichsrevision ist eine Kontrolleinrichtung, die im Auftrag des Folketings kontrolliert, ob der dänische Staat und seine Behörden effektiv und wirtschaftlich angemessen arbeiten. Die Einrichtung verfügt über rund 315 Mitarbeiter.

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