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Bankguthaben der Bürger Dänemarks steigt und steigt

Bankguthaben der Bürger Dänemarks steigt und steigt

Bankguthaben der Bürger Dänemarks steigt und steigt

Kopenhagen
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Erwachsene haben in Dänemark durchschnittlich 198.000 Kronen auf der hohen Kante. Das ist Rekord. Foto: Bax Lindhardt/SP/Ritzau Scanpix

921 Milliarden Kronen haben die Dänen auf der hohen Kante. Das ist neuer Rekord. Doch 75 Prozent gehören der „reichen“ Hälfte.

In Dänemark verfügen die erwachsenen Bürger im Durchschnitt über ein Bankguthaben in Höhe von 198.000 Kronen. Die dänische Nationalbank hat neue Zahlen vorgelegt. Demnach hat die Gesamtsumme, die alle Bürger zusammengerechnet auf die hohe Kante gelegt haben, mit 921 Milliarden Kronen einen neuen Höchststand erreicht.

Laut Nationalbank sind die Guthaben innerhalb der Bevölkerung aber sehr ungleich verteilt. Rund 75 Prozent der Gesamtsumme befinden sich im Besitz der wohlhabenden Hälfte der Bevölkerung.

Die Nationalbank berichtet, dass die Guthaben sich Jahr für Jahr erhöhen, obwohl es schon seit vielen Jahren so gut wie keine Zinsen für die Guthaben bei den Geldinstituten gibt. Die Nationalbank erinnert daran, dass die normalen Bankguthaben im Gegensatz zu Aktienanlagen bis zu einem Betrag von 750.000 Kronen dem Einlagenschutz unterliegen. Andere Anlageformen können höhere Renditen geben, aber auch zum Verlust der Beträge führen.

Allein im vergangenen Jahr erhöhte sich der auf die hohe Kante gelegte Gesamtbetrag um 46 Milliarden Kronen. Im März und April dieses Jahres wurde von der Nationalbank ein Zuwachs um 26 Milliarden Kronen registriert. Hintergrund dafür sind die in den Monaten erfolgten Auszahlungen von Aktiendividenden, Urlaubsgeld und Steuerguthaben.

Dänen „sind vorsichtiger geworden"

Der Chefvolkswirt der Kreditanstalt Nykredit, Tore Stramer, erklärt gegenüber Ritzau, dass die dänische Bevölkerung den Aufschwung der vergangenen Jahre zum Sparen nutzt. Und er fügt hinzu: „Eine Erklärung für das Sparen ist, dass die Dänen vorsichtiger geworden sind.“ Es zeige sich, dass die Bürger die gesunkenen Zinsausgaben und Erträge aus Wertpapieren nicht für mehr Konsum nutzen.

Er rät den Bürger, nicht zu viel Geld auf der Bank zu parken, sondern zu überlegen, ob teure Kredite abgetragen werden könnten. Auch sei es sinnvoll, die Wohnung zu modernisieren, um Energie einsparen zu können.

Aktuell liegt die Verbrauchsquote, sie gibt den Teil des Einkommens an, der in den Konsum fließt, auf dem niedrigsten Stand seit 1963. Ab dem Jahr wurden diese Quote erfasst.

Eine Faustregel empfehle, nicht mehr als eineinhalb bis zwei Monatslöhne auf dem Bankkonto zu belassen. Einige Bürger sollten jedoch auf jeden Fall zurücklegen, denn laut Statistik haben sich die Rückstände der Bürger gegenüber der öffentlichen Hand auch erhöht, auf 117 Mrd. Kr.

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